Viele Autofahrer, die sich nicht zur FDP-Klientel der "Besserverdienenden" zählen, werden angesichts steigender Kraftstoffpreise die Bahn entdecken.Was kommt denn alles auf den neuen Bahnkunden zu?

Zu Beginn seiner Reise steht der neue Bahnreisende am Bahnhof, mit viel zu viel Gepäck. Mit seinem Auto konnte alles immer mit. Wie nun aber den schweren Koffer in den Zug heben, fragt sich unser Zeitgenosse. Na, in der Nähe stehen ja ein paar junge Kerle herum, die werden bestimmt mein Problem erkennen und beim Einsteigen behilflich sein. Der Zug naht, die Burschen stürmen in den Waggon, nur um unseren neuen Bahnfahrer mit seinem Koffer kümmert sich keiner. Es soll aber tatsächlich auch Mitreisende geben, die angesichts eines schwer beladenen Menschen diesen sogar fragen, ob sie einen Teil seiner Gepäckstücke beim Umsteigen zum nächsten Bahnsteig tragen sollen.

Möglicherweise findet sich besagter Ex-Autofahrer nun am Wochenende in einem überfüllten Regionalexpress – der früher einfach Eilzug hieß – wieder. Die beengten Umstände nehmen die mit dem "Schönen-Wochenende-Ticket" für 35 Mark Reisenden in aller Regel mit Humor. Insgesamt ist es immer erfreulich, von Mitreisenden etwas zu essen angeboten zu bekommen, zum Beispiel Erdnüsse. Solche menschlichen Begegnungen, von denen Autofahrer nur träumen können, tragen doch erheblich zum Gelingen der Bahnfahrt bei.

Interessante und lustige Gespräche ergeben sich beim Öffnen verklemmter Fenster. Sollte die Klimaanlage nicht funktionieren, mit der JUNGEN FREIHEIT läßt es sich gut wedeln und Luft zufächeln. Der Weg ist das Ziel – schöne Reise wünscht Ihnen