© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/00 16. Juni 2000

 
Meldungen

Jüdisches Museum öffnet zum Preußen-Jubiläum

MAGDEBURG. Halberstadt bekommt ein Museum zur deutsch-jüdischen Geschichte und Kultur. Die Eröffnung ist für den 300. Geburtstag des Staates Preußen im Jahr 2001 geplant; benannt werden soll die Einrichtung nach dem Hoffaktor Berend Lehmann (1661–1730). Der Unternehmer und Finanzier war von Halberstadt aus für die Höfe Brandenburg-Preußen, Hannover und vor allem Sachsen tätig. 1696 ließ er einen Talmud drucken und im deutschsprachigen Raum kostenlos verteilen. Um 1700 stiftete er der jüdischen Gemeinde Halberstadt eine der schönsten Barocksynagogen Deutschlands.

 

Vollmer für Reform des Denkmalschutzes

BERLIN. Für eine umfassende Reform des Denkmalschutzes in Deutschland hat sich Bundestagsvizepräsidentin Antje Vollmer ausgesprochen. Durch mehr Bürgernähe sollten größere Erfolge bei der Erhaltung von Baudenkmälern erreicht werden, sagte die Grünen-Politikerin bei der Vorstellung eines Thesenpapiers. Angesichts der Geldknappheit in Bund und Ländern sei eine tabufreie Debatte über eine Begrenzung des Denkmalschutzes notwendig. "Kriterium für einen erfolgreichen Denkmalschutz ist nicht, wieviel unter Schutz gestellt wird, sondern wieviel wirklich erhalten wird", erklärte Vollmer.

 

Leipziger Thomaskirche erstrahlt in altem Glanz

BERLIN. Die Thomaskirche zu Leipzig erstrahlt wieder in altem Glanz. Mit einem Festgottesdienst zu Pfingstsonntag wurde die einstige Wirkungsstätte des Komponisten und Thomaskantors Johann Sebastian Bach (1685–1750) eingeweiht. Die 1991 begonnene und 1996 wegen Geldmangel unterbrochene Sanierung kostete insgesamt 31,5 Millionen Mark. Die spätgotische Hallenkirche, deren Ursprünge bis ins 13. Jahrhundert zurückreichen und in der Bach 27 Jahre bis zu seinem Tod tätig war, ist seit fast 800 Jahren Heimstatt des Thomanerchors.

 

Ungarn wollen Attilas Palast nachbauen

BUDAPEST. Ein ungarischer Unternehmer will den Holz-Palast des Hunnen-Königs Attila an seinem ursprünglichen Standort in Ungarn nachbauen. Der Bürgermeister der Stadt Tapioszentmarton, Janos Toth, erklärte, Pläne und ein Modell seien bereits fertig. Mit dem Bau könne noch in diesem Jahr begonnen werden. Der Unternehmer wolle umgerechnet 1,4 Millionen Mark in das Projekt investieren. Die Hunnen unter Attila waren im fünften Jahrhundert aus der asiatischen Steppe nach Europa eingefallen. Die Ungarn selbst führen ihre Existenz traditionell auf Abkömmlinge der hunnischen Reiterhorden zurück.

 

Hardrocker Nugent: Speak English or go home

HOUSTON. Der US-amerikanische Hardrock-Gitarrist Ted Nugent hat sich bei lateinamerikanischen Einwanderern unbeliebt gemacht. In einem Interview mit dem Houston Cronicle sagte Nugent: "Wie kann jemand etwas zu seiner Familie, seiner Nachbarschaft und seinem Land beitragen, wenn er nicht in der Lage ist, sich mit seinen Mitbürgern zu verständigen? Wer nicht englisch reden kann, soll gefälligst aus Amerika verschwinden." Die League Of United Latin American Citizens (LULAC) hat zu einem nationalen Nugent-Boykott aufgerufen und verlangt eine Entschuldigung.

 

"Vergils viertes Hirtengedicht ist die berühmteste abendländische Heilands-prophetie in gebundener Sprache."

Ernst Kantorowicz, "Kaiser Friedrich der Zweite", 1927


 
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