© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/00 21. Juli 2000

 
Meldungen

2.400 "Green-Card"- Anfragen aus Indien

NÜRNBERG. Rund zwei Wochen vor dem Start der neuen Green-Card-Regelung haben sich über 2.800 ausländische IT-Experten bei einer Internet-Börse der Bundesanstalt für Arbeit (BA) beworben. Weitere 6.300 hätten sich bereits ein Passwort geben lassen, damit sie ihr Angebot in die elektronische Stellenbörse einstellen können, teilte die BA mit. Bei der parallelen "E-Mail-Hotline" sind mehr als 13.000 unverbindliche Anfragen eingegangen. 2.400 Meldungen kamen aus Indien, gefolgt von Pakistan mit 1.760 und Algerien mit 1.070 Meldungen. Daneben hätten 725 Bulgaren, 648 Russen und 491 Rumänen Interesse an der deutschen IT-Branche gezeigt.

 

Österreichs Ex-Kanzler wird VW Argentina-Chef

WIEN. Ex-Bundeskanzler Viktor Klima wird Präsident von VW Argentina. Der Wolfsburger Autobauer sei seine interessanteste Option gewesen, so der SPÖ-Politiker. Spekulationen darüber, daß Bundeskanzler Gerhard Schröder – als niedersächsischer Ministerpräsident automatisch im VW-Aufsichtsrat – ihm dabei geholfen habe, wies der SPÖ-Politiker zurück. Der 53jährige war vor seinem Sprung in die Politik im Jahr 1992 Vorstandsmitglied des österreichischen Mineralölkonzerns OMV gewesen, wo er sich von der Pike auf in die Geschäftsleitung emporgearbeitet hatte.

 

Radikale Streichung von Fernzügen geplant

MÜNCHEN. Die Deutsche Bahn will bis 2003 jede vierte bis fünfte Fernverbindung einstellen. Betroffen von der Streichung seien vor allem die InterRegios, die dann durch mehrere Regionalzüge – die die Bundesländer bestellen müssen – ersetzt würden. Es handele sich um das größte Kürzungsprogramm bei der Bahn seit Jahrzehnten, kritisierte Bayerns Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU). Das Staatsunternehmen DB hänge "ganze Regionen vom Fernverkehr ab". Wiesheu warf der rot-grünen Bundesregierung vor, sie trage die Verantwortung und habe kein Konzept für die Schiene. Insgesamt wolle die DB bis 2003 mehr als 40 Millionen der gegenwärtig knapp 180 Millionen Zugkilometer im Fernverkehr streichen. Die Verkehrsminister der Länder haben die Bahn vor mehreren Wochen aufgefordert, die InterRegios weiter fahren zu lassen, bis man gemeinsam ein neues Konzept für die Schiene erarbeitet habe. DB-Vorstandschef Hartmut Mehdorn fordert hingegen, die Länder sollten mehr Regionalzüge bestellen und bezahlen.

 

Nabu-Chef mahnt Zusagen des Bundes an

MAGDEBURG. Der Landesvorsitzende des Naturschutzbundes Nabu Lippoldes, hat an die Bundesregierung appelliert, Naturschutzgebiete in Bundesbesitz zu Sonderkonditionen an die mitteldeutschen Länder zu verkaufen. Bundesfinanzminister Eichel solle die Zusage seines Amtsvorgängers Lafontaine einhalten. Sachsen-Anhalt könne es sich sonst nicht leisten, wie vorgesehen 17.000 Hektar Naturschutzgebiet vom Bund zu übernehmen. Nach Angaben von Lippoldes war urspünglich vorgesehen, die Gebiete je zur Hälfte kostenlos bzw. zu Sonderkonditionen an die Länder abzugeben.


 
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