© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. www.jungefreiheit.de 31-32/00 28. Juli / 04. August 2000 |
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Meldungen BIP der EU-Kandidaten leicht gesunken LUXEMBURG. 1999 sank die Wachstumsrate des BIP der EU-Kandidatenländer (KL-13) auf -0,2 Prozent gegenüber +2,8 Prozent 1998. Den stärksten BIP-Rückgang gab es mit 5 Prozent in der Türkei, das größte Wachstum mit 4,9 Prozent in Slowenien. Die Daten bestätigen den Abwärtstrend beim allgemeinen Wachstum von KL-13, deren Wachstumsrate zum ersten Mal seit 1994 niedriger war als die der EU. Negativ waren die Wachstumsraten 1999 auch in Litauen (-4,1), Rumänien (-3,2), Estland (-1,1) und der Tschechei (-0,2). Zypern, Ungarn, Malta und Polen wiesen dagegen Wachstumsraten von wenigstens 4,0 Prozent auf.
Mitteldeutsche Flüsse sind jetzt sauberer LEIPZIG. Die Flüsse in ganz Mitteldeutschland sind seit 1990 deutlich sauberer geworden. Das teilte das Umweltforschungszentrum Leipzig-Halle mit. Im Wasser werden vor allem weniger organische Stoffe gefunden. Eine der Hauptursachen dafür ist die Schließung zahlreicher Fabriken. Außerdem leisten neue Klärwerke einen wichtigen Beitrag, das Wasser sauberzuhalten. Elbe, Saale und Mulde gehörten vor 1990 zu den schmutzigsten Gewässern europaweit. Inzwischen ging die Konzentration von Phosphor um 70 Prozent zurück, die von Ammonium um 95 Prozent. Als besondere Umweltsünder galten die Betriebe im Bitterfelder Chemiedreieck. Inzwischen konnte sich auch der Fischbestand erholen: Nun fühlen sich auch Welse und Lachse wieder wohl. Allerdings können in den Fischen noch immer Spuren von Quecksilber und Pestiziden nachgewiesen werden. Damit sind sie zwar eßbar, für den Handel jedoch noch ungeeignet. Während die Industrie die Gewässer heute deutlich weniger verschmutzt, ist der Anteil der Landwirtschaft an der Verunreinigung der Flüsse kaum zurückgegangen. Hier werden noch immer hohe Anteile an Phosphaten und Stickstoffen nachgewiesen. Dies fördert das Algenwachstum. und führt bei Niedrigwasser zu Sauerstoffmangel, der den Fischen zu schaffen macht.
EU-Kommissar fordert Schutz für Tiefseefische BRÜSSEL. Der ÖVP-Politiker Franz Fischler, für Landwirtschaft und Fischerei zuständiges Mitglied der EU-Kommission, hat Bestandserhaltungsmaßnahmen für Tiefseefische gefordert, die sowohl von der EU als auch von internationalen Organisationen ergriffen werden müßten. Gutachten zufolge sollten diese Fischereien unverzüglich begrenzt werden, wenn deren Nachhaltigkeit nicht nachgewiesen werden kann. Fangflotten, die von der starken Dezimierung der meisten kommerziell genutzten Bestände im Nordatlantik betroffen sind, wenden sich zunehmend Arten in tieferen Gewässern zu, die bislang nicht befischt wurden. Zu den gefährdeten Arten zählen Leng, Blauleng, Lumb, Langschwanz, Kurzflossen-Haarschwanz, Atlantischer Sägebauch und Meerbrasse. Fischarten, die in der Tiefsee leben, brauchen länger, um zu wachsen und sich fortzupflanzen, und sind daher anfälliger. Außerdem haben viele Tiefseearten eine empfindliche Haut und tragen in einem Schleppnetz erhebliche Verletzungen davon, so daß Maßnahmen wie größere Maschenöffnungen oder Trenngitter für diese Arten kaum einen wirksamen Schutz darstellen dürften.
Zahl der Woche Von 1,9 auf 2,4 Prozent stieg die Inflationsrate der Eurozone im Juni 2000. Ein Jahr zuvor lag die Rtae bei 0,9 Prozent. Spitzenreiter ist Irland mit 5,4 Prozent. In Deutschland betrug die Inflationsrate 2 Prozent, in Österreich 2,4 Prozent. (Quelle: Eurostat - Das Statistische Amt der EU in Luxemburg) |