© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/00 28. Juli / 04. August 2000

 
JF intern

Frau Jelen hat die Fenster zur lärmenden Straße geöffnet. Eine frische Brise weht in die Räume am Hohenzollerndamm. Raschelnd gleitet eine vergilbte FAZ-Beilage "Finanzen" vom mäßig aufgeräumten Schreibtisch des Literatur-Redakteurs. In der Ferne verhallt das Läuten des Telefons. Frau Renken, unsere neue tüchtige Sekretärin im Empfang, unterhält sich murmelnd mit einem unbekannten Anrufer. "Urlaubsnachsendung? Kein Problem..."

Eine verlassene Kaffeetasse neben dem Monitor des Chefs vom Dienst zeugt vom arbeitsreichen letzten Redaktionsschluß. Der Rest des letzten Schlucks ist eingetrocknet. Schlummernd geben die Computer keinen Ton von sich. Die Zeit scheint stillzustehen. Sommerpause. Schon in einer Woche zerreißt das Klingeln im Minutentakt die Luft konkurrierend mit der Fanfare neugestarteter Rechner ("Schon wieder abgestürzt").

Wenn dann wieder der Geruch von angebranntem Linseneintopf mit Würstchen ("Herr Fischer, Ihr Mittagessen ist fertig") sich mit frischem Kaffeeduft mischt, wissen wir: Es ist Dienstag Mittag, in acht Stunden muß die neue Ausgabe fertig sein. Die Leser warten schon. Wir hoffen, Sie vermissen uns ein wenig, wenn wir eine Woche nicht erscheinen ... Dieter Stein


 
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