Sie erinnern sich sicher noch an das "Kunstwerk" eines gewissen Hans Haacke, der allen möglichen Dreck aus der Bundesrepublik zusammenkarren wollte, um ihn in dem Innenhof des Reichstages abzuladen - für ein Honorar, das nicht ganz dem eines ehrenwerten Müllmannes entspricht. Nun plant die Hauptstadt von Kunst und Politik erneut einen Anschlag auf den guten Geschmack ihrer Bürger, diesmal allerdings in luftiger Höhe, genauer: Auf dem Dach des Bundesrates. Dort sollen vier Meter hohe Bronzeskulpturendes dänischen "Künstlers" Per Kirkeby installiert werden. Die klobigen Blöcke, an denen man schemenhaft menschliche Züge erkennen kann, haben natürlich eine politische Botschaft:

"Mit den Skulpturen wollen wir uns von den preußischen Ministerien und strengen deutschen Tugenden distanzieren", erklärt eine Mitarbeiterin der Bundesratsverwaltung. "Die alten Figuren waren einfach nicht mehr zeitgemäß".