© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/00 01. September 2000

 
Meldungen

Schröder setzt auf Biotechnologie

TETEROW. Die Biotechnologie ist nach den Worten von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ein wertvoller Zukunftsmarkt. "Deutschland muß dabei sein, wenn dieser Markt verteilt wird", sagte er am Dienstag bei der Besichtigung der PlasmaSelect AG in Teterow in Mecklenburg-Vorpommern. Der Besuch Schröders bei dem Unternehmen ist Teil seiner zweiwöchigen Sommerreise durch die neuen Bundesländer (siehe Kommentar auf S. 2). PlasmaSelect ist das einzige börsennotierte Unternehmen Mecklenburg-Vorpommerns. Die Firma verlegte Ende 1999 ihren Sitz von München nach Teterow. Vorstandschef Karl-Heinz Riggers erwartet im dritten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (30. November) erstmals Gewinn. In diesem Jahr rechnet PlasmaSelect mit einem Umsatz von 34,5 Millionen Mark. Die Beschäftigtenzahl in Teterow soll von derzeit 150 auf 300 steigen.

 

Vergewaltigung als Arbeitsunfall gewertet

ESSEN. Als Arbeitsunfall hat das Landessozialgericht Nordrhein-Westfalen die Vergewaltigung einer Auszubildenden durch ihren Ausbilder gewertet. An einem gemeinsamen Urlaubstag in seiner Wohnung hatte die Tat stattgefunden und sei so "aufgrund der Gesamtumstände dem betrieblichen Ausbildungsverhältnis zuzurechnen". Die junge Frau habe sich allein wegen der Drohung des Arbeitgebers mit beruflichen Nachteilen auf dessen Annäherungsversuche eingelassen, auch nähere Kontakte gepflegt, so hieß es in der Urteilsbegründung. Auch aus diesem Grund sei die Tat als Arbeitsunfall zu entschädigen.

 

PDS lehnt längere Öffnungszeiten ab

BERLIN. Die Bundestagsfraktion der PDS lehnt eine weitere Verlängerung der Ladenöffnungszeiten ab. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Heidi Knake-Werner, erklärte dazu: "Schon die Reform des Landenschlusses von 1998 hat die Konkurrenz im Einzelhandel verschärft." Der Zentralisierung würde so mehr Vorschub geleistet, viele kleine Fachgeschäfte in Wohnnähe in den Ruin getrieben. Noch längere Öffnungszeiten würden nach Ansicht der Partei eine solche Entwicklung nur noch forcieren.

 

BDI gegen weitere Autobahngebühren

BERLIN. Der Bundesverband der deutschen Industrie hat sich entschieden dagegen ausgesprochen, die LKW-Maut auf das gesamte Straßennetz auszudehnen. Die Gebühren würden sich so verdreifachen bis auf 25 Pfennig pro Kilometer, was eine Mehrbelastung der Wirtschaft von fünf bis sechs Milliarden Mark pro Jahr entspricht. Bis zum Jahr 2003 steigen die Einnahmen der öffentlichen Hand aus der KFZ-, der Mineralöl- und der Ökosteuer des Straßenverkehrs jährlich um mehr als vier auf über hundert Milliarden Mark pro Jahr. Die öffentliche Hand gibt aber jährlich nur 35 Milliarden Mark für das Straßennetz aus.


 
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