© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    39/00 22. September 2000

 
Zitate

"Wir haben nichts gegen die Homosexuellen. Etwas anderes ist es aber, eine Homosexuellen-Familie zu gründen. Die Lega Nord fördert die heterosexuelle Familie. Mehr Kinder bedeuten mehr Identität und eine stärkere Demokratie. Man versucht, die traditionelle Familie zu zerstören und somit die Volksidentität zu vernichten."

Umberto Bossi, Chef der Lega Nord, Anfang September bei einer Wahlrede in der Provinz Treviso

 

 

"Uns verpflichtet eine elementare Solidarität, die hilfsbedürftigsten Schichten nicht bis an den Rand des Existenzminimums absinken zu lassen. Die Lösung könnte eine Stärkung der mittleren Schichten sein, die durch ihre Kleinunternehmen neue Arbeitsplätze schaffen und Steuern bezahlen. Diese Schicht soll auch dazu angespornt werden, Kinder zu bekommen, da gerade diejenigen, die sich eine gute, finanziell gesicherte Erziehung ihrer Kinder leisten könnten, keine Lust zum Kinderkriegen haben. Währenddessen besteht dort, wo die Bedingungen zum Großziehen von Kindern am wenigsten gegeben sind, ein Kinderreichtum. Die mittleren Schichten müssen zu einer positiven Einstellung ermutigt werden, so daß sie mindestens drei Kinder erziehen."

László Kövér, Chef der ungarischen Regierungspartei Fidesz, in der "Budapester Zeitung" vom 8. September

 

 

"Die Republik ist nicht in der Lage, Unterstützungen an gesunde, arbeitsfähige Menschen zu zahlen, die an sich nichts Nützliches für die Gesellschaft leisten."

Viktor Orbán, ungarischer Ministerpräsident, am 12. September im "Kossuth Rádió" Budapest

 

 

"Diepgen dankte mit einer rhetorischen Konstruktion, die den ängstlich nationalen Strömungen, den ethnischen Homogenitätswünschen in seiner eigenen Partei offene Gegnerschaft signalisiert: ‘Wir müssen unsere Stadt noch weiter öffnen...’ Rechtsextremismus verlange als Reaktion nicht die Abschottung, sondern die ‘Internationalisierung Berlins’."

Konrad Schuller in der FAZ vom 15. September über eine Aktuelle Stunde im Berliner Abgeordnetenhaus

 

 

"Wenn nun die Opposition im Bundestag verlangt, die Bundesregierung möge in Wien Abbitte leisten, geht das an der Sache vorbei. Die Bundesregierung hat die Boykottmaßnahmen zu Recht unterstützt. Und zwar von der Sache her, wie auch aus der besonderen Situation Deutschlands heraus. Die Sache liegt in der Grauzone nationaler Souveränität und europäischer Innenpolitik. Kein Land (und Volk) der EU kann mehr so tun, als ginge seine Innenpolitik die Partner nichts an ... In dem begrenzten politischen Spielraum hat sich die Schröder-Regierung überlegt bewegt. Jetzt wird es darauf ankommen, mehr Spielraum zu gewinnen, aber aus der Ablehnung der Haiderschen Positionen und Methoden keinen Hehl zu machen."

Jochen Siemens in der "Frankfurter Rundschau" vom 14. September


 
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