© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    40/00 29. September 2000

 
Die Kirche im Dorf lassen
Förderverein will baufällige Gotteshäuser retten
Andreas M. Daniel

Einen Förderverein zur Rettung der mehr als tausend vom Einsturz bedrohten Kirchen in Deutschland haben Mitglieder der evangelischen Kirche gegründet. Der Verein solle die Arbeit der bereits 1998 gegründeten Hamburger Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler (KiBa) in Deutschland unterstützen, sagte der evangelische Oberkirchenrat Helmut Herborg bei der Gründungsveranstaltung vergangene Woche in Berlin. Geleitet wird der Verein von dem Magdeburger Bischof Axel Noack. Der Förderverein will vor allem neue Unterstützer für die Stiftung gewinnen.

Auch wenn viele Gemeinden auf dem Land nur wenige Mitglieder zählten, so wünschten sie sich alle, daß gerade ihre Kirche erhalten bleibe, sagte der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack. Stiftung und Verein sollen den Gemeinden helfen, den Anteil an Eigenmitteln aufzubringen, der für jede Sanierungsförderung notwendig sei.

Dazu will der Förderverein möglichst breite Kreise der Bevölkerung ansprechen, die sich für die Bewahrung der Kirchen engagieren sollen. So wolle man neben Kleinspendern auch Unternehmen, Banken und Städte als Mitglieder gewinnen, sagte Herborg. Zu den Kirchen, die vorrangig saniert werden sollen, gehören die Schloßkirche Putbus auf Rügen und die Bach-Gedenkstätte St. Agnes in Köthen in Sachsen-Anhalt.


 
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