© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    42/00 13. Oktober 2000

 
Meldungen

Nur 350 Computer-Inder wurdeneingestellt

NÜRNBERG. Zwei Monate nach Start der "Green Card" wurden bislang etwa 2.000 ausländische Computerfachleute bei deutschen Firmen eingestellt. Das teilte ein Sprecher der Bundesanstalt für Arbeit (BA) in Nürnberg mit. Auf der Internetseite der BA haben sich weit über 10.000 interessierte IT-Experten aus Nicht-EU-Ländern registrieren lassen, nur ein Teil davon beherrscht Englisch, Deutsch können ganz wenige. 350 "Green Cards" gingen an Inder, 306 wurden an Bewerber aus den GUS-Ländern ausgegeben. An dritter Stelle liegen die Rumänen (193), 137 stammen aus Ex-Jugoslawien. Aus Afrika kamen 85, aus Ungarn 65 und aus Pakistan 49. Aus Südamerika kamen 50. 90 Prozent der Ausländer haben einen Hochschulabschluß vorzuweisen. Nur elf Prozent verdienen mehr als 100.000 Mark im Jahr.

 

Auf dem Weg zur Vollbeschäftigung

WIEN. Die Arbeitslosenrate in Österreich betrug im September nur noch 3,1 Prozent. Besonders signifikant war der Rückgang bei den Arbeitslosen über 50 Jahren: er betrug 22 Prozent. Ebenso bemerkenswert war der Rückgang bei den arbeitssuchenden Jugendlichen, hier trat eine Reduktion von 10,1 Prozent ein. Gleichzeitig konnte ein weiterer Anstieg von offenen Ausbildungsstellen verzeichnet werden. Damit weist Österreich europaweit die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit auf.

 

Island setzt nur auf erneuerbare Energien

REYKJAVÍK. Island will als weltweit erstes Land in Zukunft seinen gesamten Energiebedarf aus erneuerbaren Quellen decken. "Die Bereitstellung von Wasserstoff mit erneuerbaren Energien und die Nutzung von Wasserstoff als Kraftstoff sind ein Ziel unserer Energiepolitik", sagte Islands Wirtschaftsministerin Valgerdur Sverrisdottir auf der Konferenz "Hyforum 2000" vergangene Woche in München. Die isländischen Haushalte seien bereits jetzt ausschließlich mit Wasserkraft und Erdwärme versorgt. Benzin und Diesel für Autos und Fischereiboote sollten schrittweise durch Wasserstoff abgelöst werden. Der Strom für die Herstellung des neuen Energieträgers könne aus Wasserkraftwerken gewonnen werden. Die Umstellung der isländischen Energieversorgung könne aber nicht von heute auf morgen erreicht werden, sondern erfordere weitere technologische Fortschritte.

 

Rußland hofft auf steigende Ölpreise

MOSKAU. Um den Preis für russisches Erdöl bahnt sich ein heftiger Streit in Moskau an: Nach Ansicht Alexander Schukows ist der Ölpreis im Etatentwurf 2001 mit 18 bis 19 Dollar je Barrel zu niedrig angesetzt. Der Chef des Haushaltsausschusses der Duma verwies darauf, daß Rohöl auf dem Weltmarkt bereits jetzt fast 50 Prozent teurer ist. Nach Worten Oleg Wjugins von der Investmentgesellschaft "Troikadialog" bedeutet die Änderung des Erdölpreises um einen Dollar 300Millionen Dollar (669 Millionen Mark) mehr (oder weniger) Haushaltseinnahmen im Jahr. Eine Schwankung des Ölpreises um zehn Dollar bedeute eineSchwankung der Budgeteinnahmen um 90 Milliarden Rubel (7,32 Millionen Mark).

 

Zahl der Woche

Zwei Drittel der Briten sind gegen die Einführung des Euro, nur 22 Prozent sprachen sich dafür aus. 46 Prozent der befragten Briten befürworten sogar einen Austritt des Vereinigten Königreiches aus der Europäischen Union.

(Quelle: Umfrage des englischen Meinungsforschungsinstituts MORI)


 
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