© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    45/00 03. November 2000

 
Meldungen

Mehrheit nur für EU-Aufnahme Ungarns

BRÜSSEL/WIEN. Von allen EU-Kandidatenländern wird nur Ungarns EU-Beitritt von einer Mehrheit der Österreicher unterstützt. Zu diesem Ergebnis kam die Eurobarometer-Umfrage der EU-Kommission. Im Schnitt wurde die Aufnahme der 13 Kandidatenländer nur von 30 Prozent der Befragten befürwortet, während sich mit knapp 52 Prozent eine Mehrheit dagegen aussprach. Von den anderen Nachbarländern Österreichs wurde mit 38 Prozent Zustimmung am ehesten noch der Beitritt Sloweniens gewünscht, während nur jeder dritte Österreicher Tschechien und jeder vierte die Slowakei gerne als EU-Land sähe. Relativ viele befürworten auch den Beitritt Zyperns und Maltas. Weniger als 20 Prozent sprechen sich für die Aufnahme Rumäniens, Bulgariens und der Türkei aus. Eine Zwei-Drittel-Mehrheit in Österreich ist ausdrücklich gegen den Beitritt der Türkei. Mehrheitlich abgelehnt wird in Österreich aber auch der Beitritt Polens, der Slowakei und Litauens.

 

Firmen dürfen E-Post und Telefon belauschen

LONDON. Britische Firmen dürfen ab sofort die Telefonate und die E-Post ihrer Arbeitnehmer ohne deren Zustimmung überwachen, wenn sie "Unregelmäßigkeiten vermuten". Ein entsprechendes Gesetz der Regierung von Premier Tony Blair trat vergangene Woche in Kraft. Ein Überwachungsgrund kann der Verdacht auf Weitergabe von Firmengeheimnissen oder die Verbreitung von Kinderpornographie sein. Nur in Ausnahmefällen müssen sowohl der Arbeitnehmer als auch der Gesprächspartner ihr Einverständnis zur Überwachung geben. Die Gewerkschaft für Handwerk, Wissenschaft und Finanzen (MSF) kündigte daher eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte an. Die Staatssekretärin im Ministerium für Industrie und Handel, Patricia Hewitt, betonte, das Privatleben der Mitarbeiter bleibe auch weiterhin tabu.

 

Esche zum Baum des Jahres 2001 gewählt

BERLIN. Die Esche ist Baum des Jahres 2001. Die Jury begründete ihre Entscheidung in Berlin mit den einmaligen ökologischen Besonderheiten. Die Esche sei in der Lage, sich zu drehen und zu biegen, um das Licht optimal auszunutzen. Zudem kann die Esche durch ein weites Wurzelgeflecht große Wassermengen anziehen. Nebenstehende Bäume haben kaum eine Chance, etwas abzubekommen. Die Esche ist der 13. Jahresbaum seit 1989. In den letzten Jahren wurden Sandbirke und Silberweide ausgewählt. Die Entscheidung wird von einem Kuratorium gefällt, dem rund 30 Naturschutz- und Umweltverbände angehören.

 

Zahl der Woche

65 Prozent der Österreicher sind "sehr stolz", Österreicher zu sein. 27 Prozent sind "ziemlich stolz" darauf. 77 Prozent betrachten Österreich inzwischen als "Nation". 1956 bekannten sich nur 49 Prozent zur "Nation Österreich". (Quelle: Telefonumfrage des Fessel-Instituts vom Oktober für den "Kurier")


 
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