© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/00 10. November 2000

 
Meldungen

Volksbefragung zur EU-Erweiterung möglich

WIEN/LONDON. "Prinzipielles Verständnis" hat der britische Außenminister Robin Cook für den Wunsch einiger EU-Länder nach einer Volksbefragung zur Erweiterung der EU. Ein Referendum dürfe aber nicht zum "populistischen" Kalkül werden, warnte Cook bei einer Pressekonferenz nach einem Arbeitsgespräch mit dem SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer vergangene Woche in Wien. Cook besuchte Österreich als erster EU-Außenminister nach dem Ende der EU-14-Sanktionen gegen Wien. Cook betonte auch die besondere Rolle Österreichs im EU-Erweiterungsprozeß. Gastgeber Gusenbauer bekräftigte den Standpunkt der SPÖ, daß alle europäischen Staaten das "fundamentale Recht auf einen EU-Beitritt" hätten: "Österreich war seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein privilegiertes Land. Wir konnten in einem freien, demokratischen System leben. Dieses Privileg gibt uns Österreichern aber nicht das Recht zu entscheiden, ob bisher benachteiligte Länder der EU beitreten dürfen oder nicht."

 

1.000 Soldaten als Streikbrecher parat

LONDON. Die britische Regierung hat 1.000 Soldaten als Tanklastzugfahrer ausgebildet, um sie bei bereits angedrohten Protestaktionen gegen die hohen Mineralölsteuern als Streikbrecher einzusetzen. Dies bestätigte Verteidigungsminister John Spellar vergangene Woche vor dem Unterhaus. Die Soldaten sollen Tanklastzüge privater Firmen aus den Kraftstoffdepots fahren, falls sich die zivilen Fahrer weigern, das zu tun. Eine solche Situation wird von der Labour-Regierung befürchtet, wenn am 13. November ein Ultimatum von Gegnern der hohen Benzinpreise abläuft.

 

Keine Pferdefuhrwerke mehr in Bukarest

BUKAREST. Die Stadtverwaltung von Bukarest hat Pferde und Pferdefuhrwerke von den Straßen der Stadt verbannt. Sie stören den zunehmenden Autoverkehr. Verstöße sollen mit Strafen bis 400.000 Lei (rund 38 Mark) geahndet werden, wie auf einer Ratssitzung vergangenen Donnerstag festgelegt wurde. Die Pferdefuhrwerke werden zumeist von Zigeunern benutzt, die u.a. mit Schrott handeln. Die langsamen Fuhrwerke behindern den Autoverkehr. Auf dem Lande sind Pferdefuhrwerke in Rumänien auch weiterhin oft das wichtigste Verkehrsmittel.

 

Giftige Dämpfe aus dem PC-Bildschirm

STOCKHOLM. Aus einer Studie der Universität Stockholm geht hervor, daß aus vielen Computermonitoren durch die entstehende Wärme chemische Dämpfe entweichen, die Allergien auslösen können. Zu den Symptomen zählen laut der Wirtschaftszeitung Net-Business Haut-Jucken, Kopfschmerzen und Ekzeme. Nach Aussage des schwedischen Professors Conny Üstmann haben die Hersteller der Monitor-Gehäuse keinen Einfluß auf die verwendeten Plastikgrundstoffe. Bei einem Test mit 18 Monitoren entwichen aus zehn Bildschirmen gefährliche Dämpfe. Wer sich den giftigen Dämpfen nicht aussetzten will, sollte sich einen modernen Flachbildschirm ("Flat-screen") kaufen, so die Allergologin Margret Kien, denn dieser Bildschirm wird nicht warm und setzt somit keine gefährlichen Dämpfe frei.

 

Zahl der Woche

Über 1.200 Mark kostet einem Vier-Personen-Haushalt in Wiesbaden das Trinkwasser pro Jahr. In Ingolstadt sind es nur 400 Mark, in Jena 1.027 Mark. Im bundesweiten Durchschnitt werden von einem solchen Haushalt 800 Mark pro Jahr aufgewendet.

(Quelle: "Capital" vom 30. Oktober)


 
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