Der Wiener Krone-Kolumnist "Staberl" war schon überrascht, als er vergangene Woche einen Anruf von Wiltrud Holik, der deutschen Botschafterin in Wien, bekam. Sie teilte ihm mit, daß ein Brief sowie zwei kleine Säckchen Pfeffer an ihn unterwegs seien – von Bundesaußenminister Fischer (JF berichtete). Botschaftsrat Michael Cantzler höchstpersönlich überbrachte die Post des "ehemaligen Turnpatschenmarschierers und jetzigen Trägers von seidenen Maßhemden und artigen Krawatteln", erzählte "Staberl" in seiner Samstags-Kolumne. Nachdem "Staberl" den Grünen am 28. Oktober wegen seines arroganten Auftretens in der österreichischen Botschaft dahin gewünscht hatte, "wo der Pfeffer wächst", erkannte er nach Erhalt des diplomatischen Präsents "geradezu menschliche Züge" beim Außenamtschef. Ein "Staberl"-Wunsch ging leider nicht in Erfüllung: Kanzler Schröder ist noch immer nicht auf den "Gewürzinseln", sondern regiert weiter in Berlin.