© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/00 01. Dezember 2000

 
"Mozart-Pfennig"
Nida-Rümelin zur Kunstförderung und Kulturhoheit
(JF)

Mit einem "Mozart-Pfennig" aus den Einnahmen großer Kunstereignisse will der designierte Kultur-Staatsminister Julian Nida-Rümelin (45) künftig zeitgenössische Künstler fördern. Es wäre schon viel erreicht, wenn man "mit dem wirtschaftlichen Erfolg nicht mehr lebender Künstler die heute lebenden" fördern könnte, sagte der SPD-Politiker dem Spiegel. Für derartige Vorhaben solle der Bund seine Gesetzeskompetenz in Kulturfragen besser ausschöpfen als bisher.

In Focus versicherte Nida-Rümelin, er wolle die Kulturhoheit der Länder nicht antasten. Die Kulturpolitik des Bundes müsse zwar "mit der Verantwortungsteilung, die sich im föderalen System etabliert hat, vereinbar sein". Gleichwohl bekräftigte er seine Forderung nach einem eigenen Bundesministerium. Die jetzige Regelung eines im Kanzleramt angesiedelten Staatsministers müsse überprüft werden. "Ich kann mir vorstellen, dann man dann zu dem Ergebnis kommt, daß ein eigenes Ministerium sinnvoll ist", sagte Nida-Rümelin.


 
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