© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    49/00 01. Dezember 2000

 
Frisch gepreßt

Bombenkrieg. Als vor Jahren im renommierten, aber eben über die Region hinaus kaum bekannten Wachholtz-Verlag in Neumünster ein zwischen 1984 und 1987 erarbeitetes, von den Kieler Konservatoren Hartwig Beseler und Niels Gutschow ediertes Kompendium westdeutscher Denkmalschützer über die Kriegszerstörungen in deutschen Städten erschien, wurde dies kaum wahrgenommen. Diese Dokumentation liegt nun als preiswerte, um hundert Mark reduzierte Lizenzausgabe vor ("Kriegsschicksale Deutscher Architektur. Verluste–Schäden–Wiederaufbau. Eine Dokumentation für das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland", Panorama Verlag, Wiesbaden 2000, 2 Bände, 1.592 S., 3.500 Abb., 99 Mark).

Deutsche im Gulag. Volksdeutsche, Emigranten, Internierte, Kriegsgefangene, Reparationsverschleppte: der von Deutschen gespeiste Zustrom in sowjetische Lager kam seit 1917 nie ins Stocken, wie eine von Eva Donga-Sylvester u.a. herausgegebene Anthologie dokumentiert ("‘Ihr verreckt bei ehrlicher Arbeit‘. Deutsche im Gulag 1936–1956. Anthologie des Erinnerns", Leopold Stocker Verlag, Graz 2000, 367 S., 80 Abb., 49,80 Mark)

Wannsee. Es gibt wenige Berliner Stadtteile, etwa Reinickendorf oder Lankwitz, wo die Lokalgeschichte nicht stracks in die Weltgeschichte führt. In Wannsee etwa steht die Villa Minoux,im Januar 1942 Schauplatz der "Wannseekonferenz". Von der Geschichte dieses Hauses ausgehend, erkunden Norbert Kampe und Gideon Bortsch das so geschichtsträchtige wie teure Wohnquartier, das ab 1940 zur Dependance der Wilhelmstraße und des Reichssicherheitshauptamtes wurde ("Villenkolonie in Wannsee 1870–1945. Großbürgerliche Lebenswelt und Ort der Wannsee-Konferenz", Edition Hentrich, Berlin 2000, Abb., 145 Seiten, 24 Mark).


 
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