© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    03/01 12. Januar 2001

 
Frisch gepresst

Kriegsende in Pillau. Helmut Blocksdorf, Jahrgang 1927, war als Marineartillerist 1944/45 im ostpreußischen Pillau eingesetzt, einem der letzten deutsche Brückenköpfe an der Ostsee im Untergang des Reiches. Aus dieser Zeit präsentiert der Autor ein interessantes Tagebuch, das jedoch sehr viele Sachverhalte und Reflexionen enthält, die nach 1945 der hier etwas laienhaft bibliographierten reichhaltigen Literatur entnommen wurden. Darunter auch Werturteile, die auf die "antifaschistische" Sozialisation des Ost-Berliner Diplom-Juristen hinweisen und die sich doch recht störend bemerkbar machen ("Pillau. Chronik eines Untergangs. Die Flucht aus Ostpreußen". Mittler&Sohn, Hamburg 2000, 176 S., 39,80 Mark).

Ritterkreuzträger. Als das Bundesverteidigungsministerium noch unter Volker Rühe (CDU) eine Art Kontaktsperre über die "Ordensgemeinschaft der Ritterkreuzträger" verhängte, gab es eine Anfrage ans Militärgeschichtliche Forschungsamt, ob und in welchem Umfang Ritterkreuzträger am Aufbau der Bundeswehr beteiligt waren. Jetzt haben zwei Autoren diese Personengruppe mit den wichtigsten Daten und einer Anzahl von Kurzbiographien aufgelistet. Darüber hinaus erfährt man, welche Kasernen nach Ritterkreuzträgern benannt wurden (die zum Teil allerdings im Zeichen der politischen Korrektheit inzwischen umgetauft sind) und welche Ritterkreuzträger im österreichischen Bundesheer, im Bundesgrenzschutz und in der NVA Dienst taten. (Clemens Range/Andreas Düfel: Die Ritterkreuzträger in der Bundeswehr. 412 S., 762 Fotos, zahlr. Tabellen) Der Preis von 65 Mark ist hoch, aber nicht zu hoch für dieses wertvolle, im Selbstverlag (Andreas Düfel, Obere Twiete 1, 29556 Suderburg, Tel. 058 26 / 88 04 51, Fax 058 26 / 88 04 49) erschienene Buch, dem eine weite Verbreitung in Politik und Bundeswehr zu wünschen ist.


 
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