© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/01 30. März 2001

 
Meldungen

Schlechte Aussichten für Hauptstadt Berlin

BAD HOMBURG. München, Düsseldorf und Frankfurt/Main sind die wirtschaftsstärksten Städte Deutschlands. Das ist das Ergebnis einer Studie des Forschungsinstituts Feri im Auftrag des Magazins Capital. Das Bad Homburger Institut liefert Prognosen, wie sich die Wirtschaftskraft von 60 deutschen Städte bis zum Jahr 2007 entwickeln wird. In die Untersuchung gingen die Wirtschaftsleistung, Arbeitsplätze, Bevölkerung und Kaufkraft pro Kopf ein. Prognostiziert wurde, wie sich diese Kennziffern zwischen 1998 und 2007 verändern. Danach belegt München den Spitzenplatz mit einem Wirtschaftswachstum von jährlich rund fünf Prozent und einem Zuwachs von 166.000 Arbeitsplätzen bis 2007. Düsseldorf und Frankfurt folgen mit weitem Abstand. Berlin belegt Rang 47 in der Studie – noch hinter dem Thüringischen Jena auf Rang 40.

 

CSU und Naturschützer gegen "Einheitswasser"

MÜNCHEN. Die Bayerische Staatsregierung lehnt die Privatisierung der Wasser- und Abwasserversorgung ab. Die Verantwortung für Reinheit und Qualität des Trinkwassers müsse in der öffentlichen Hand bleiben, so Umweltminister Werner Schnappauf in einer Presseerklärung: "Wir wollen in unseren Wasserleitungen kein hochgechlortes Einheitswasser von irgendwo her", betonte der CSU-Politiker. Er forderte Bundeswirtschaftsminister Werner Müller auf, den EU-Liberalisierungsbestrebungen eine klare Absage zu erteilen. Auch Nikolaus Geiler vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz, sieht "viele gute Gründe für den Verbleib der Wasserversorgung in kommunaler Hand. An einem gut funktionierenden Versorgungssystem sollte nicht mit der Brechstange herumoperiert werden. Die Versorgung der Bevölkerung mit dem Lebensmittel Nummer Eins – dem Wasser – darf nicht einem kurzsichtigen shareholder value unterworfen werden. Private Gewinninteressen widersprechen in vielen Bereichen dem Schutz von Umwelt und Verbrauchern."

 

Deiche erhöhen oder "Land unter" droht

HAMBURG. Hartmut Grassl, Professor am Meterologischen Institut der Uni Hamburg, hat auf einem Symposium zu Problemen der Meeresumwelt ein ökologisches Jahrhundertszenarium entworfen. Bei einem hohen Wirtschaftswachstum und hoher Empfindlichkeit des Klimas für Treibhausgase sei ein Meeresspiegelanstieg um einen Meter bis zum Jahr 2001 möglich. Dann müsse man jetzt schon an der Nordseeküste mit Deicherhöhungen oder sogar mit einer Rückverlegung der heutigen Deiche und der Überflutung bewohnter Flächen beginnen. Nur wenn es gelinge, die Emission von Treibhausgasen drastisch zu begrenzen, sei ein moderater, von Meerwassererwärmung und Abschmelzung der Gebirgsgletscher bedingter Anstieg des Meeresspiegels wie im 20. Jahrhundert noch zu erwarten.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen