© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/01 06. April 2001

 
Meldungen

Kongreß der deutschen Entenhausen-Freunde

KARLSRUHE. Etwa 70 Mitglieder der Deutschen Organisation der Nichtkommerziellen Anhänger des Lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D.) versammelten sich am vergangenen Wochenende in Karlsruhe zu ihrem 24. Kongreß, um Neues zur stammesgeschichtlichen Entwicklung der Tierwelt der Comicfiguren zu präsentieren. Am Samstag präsentierten Entenfans und Hobbyforscher den aktuellen Stand der Forschung im Naturkundemuseum, wo bis zum 25. Juni auch die Sonderausstellung "Biodiversität in Entenhausen" zu sehen ist (siehe Termine auf Seite 11). Ehrenpräsident der Donaldisten ist der Feuilleton-Chef der FAZ, Patrick Bahners.

 

"Bücher-Oscar" wird nur in Leipzig verliehen

FRANKFURT/MAIN. Im Streit deutscher Verlage um einen oder gleich zwei neue Literaturpreise ist der Plan einer doppelten Preisverleihung, in Leipzig und in München, gescheitert. Nach einem Veto aus den Reihen der Sponsoren bestätigte der Börsenverein des Deutschen Buchhandels, daß er als Veranstalter nur noch den in Leipzig geplanten "Deutschen Bücher Preis" weiter verfolge. Dieser "Bücher-Oscar" soll – in sieben Kategorien – erstmals im Frühjahr 2002 zur Leipziger Buchmesse im Rahmen einer Fernseh-Gala im Gewandhaus oder in der Leipziger Oper verliehen werden. Der Plan, zusätzlich jeweils im Winter einen "Internationalen Buchpreis München" zu vergeben, ist damit gescheitert. Die Sponsoren machten unmißverständlich klar, daß sie im Falle eines zweiten vom Börsenverein ausgerichteten Preises generell den Rückzug antreten würden – auch für Leipzig. So ließ die Verlagsgruppe Random House (München) keinen Zweifel aufkommen, die Sponsorenschaft (mit 130.000 Mark) aufzugeben, wenn der Preis gesplittet werde. Nur ein Preis habe die Chance, wirklich wahrgenommen zu werden.

 

Hochhuth: Wirtschaft ist "die neue Rechte"

BERLIN. In der Wirtschaft und ihren verstärkten Konzentrationsbestrebungen sieht der Schriftsteller Rolf Hochhuth "die neue Rechte" in Europa. Hochhuth, der am Sonntag 70 Jahre alt geworden ist, wirft der Wirtschaft einen "Globalisierungswahnsinn" vor, der mit seinem "ruchlosen Einsparen von Mitarbeitern" dazu führe, daß "nie mehr Arbeit für alle da sein wird". "Nur eine Revolution, die unsere Kinder machen, wird dem noch abhelfen können. Sie müssen sich dagegen auflehnen." Der Autor fordert, daß das Recht auf Arbeit in der Verfassung verankert werden müßte, und verweist auf entsprechende, letztendlich aber gescheiterte Vorstöße Otto von Bismarcks im Reichstag von 1883. "Über 100 Jahre später war es besonders schmählich, daß ein Herr Schäuble einen diesbezüglichen Passus dem Lothar de Maiziere wieder aus dem Einigungsvertrag herausgestrichen hat", betonte Hochhuth.

 

"Focus"-Chefredakteur Markwort ausgezeichnet

MÜNCHEN. Die Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer (ASU) hat den Chefredakteur des Focus, Helmut Markwort, mit dem Preis "Das Goldene Signal" ausgezeichnet. Markwort habe für den Wettbewerb in der Medienbranche "Außerordentliches geleistet", begründete ASU-Vizepräsident Günter Morsbach die einstimmige Entscheidung der Jury. Durch seinen persönlichen Einsatz habe er das "mächtige Meinungsmonopol" des Spiegel geknackt und den Focus zu einer der erfolgreichsten Zeitschriftengründungen in der Geschichte der deutschen Publizistik gemacht.


 
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