© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    16/01 13. April 2001

 
Sehnsucht nach dem Unbedingten
Peter Novick: Nach dem Holocaust. Der Umgang mit dem Massenmord
Wolfgang Saur

Es ist ein intellektuelles Erlebnis besonderer Art, das uns nur selten widerfährt, wenn unvermutet ein Werk an die Öffentlichkeit tritt, das mit einem Mal einen ganzen geistigen Kontinent erhellt, einen komplexen Problemzusammenhang umfassend ausleuchtet. Themen, die uns seit Jahren beschäftigt, Erfahrungen und Beobachtungen, die wir vielfach durchgearbeitet und kritische Reflexionen, die sich daran angeschlossen hatten, fügen sich plötzlich wie zerstreute Puzzleteile zu einem kohärenten Bild zusammen.

Ein solcher Moment ist durch das Buch "The Holocaust in American Life" (1999) von Peter Novick (vormals Professor der Geschichte an der Universität Chicago und Mitglied des Komitees für Jüdische Studien) eingetreten, das jetzt auf deutsch erschienen ist. Gleichwohl steht es derzeit im Schatten der Diskussion um die ebenfalls druckfrische "Holocaust-Industrie" Norman Finkelsteins (siehe JF 13/01). Dessen politische Streitschrift mit ihrer gezielten Provokation vernebelt augenblicklich, daß Novicks Monographie das ungleich bedeutendere Werk darstellt. Finkelsteins Buch, der Tradition der Ideologiekritik verpflichtet, kann sehr wohl als "Enthüllungsstory" bezeichnet werden; es ist seinem Charakter nach durch und durch politisch und allerdings sehr mutig zu nennen, indem der Autor davidisch mit der Schleuder seiner polemischen Faktenkritik mächtigen Institutionen entgegentritt. Doch setzt er das von ihm aufs Korn genommene Szenarium der politischen und materiellen Instrumentalisierung des Nationalsozialismus komplett voraus, von einer fundierten Analyse, Entwicklungsgeschichte oder auch theoretischen Rekonstruktion grundlegender Kategorien wie "Erinnerung", "Identitätsbildung" oder "Antagonismus sozialer Gruppen" in der modernen Gesellschaft u. ä. kann hier keine Rede sein.

Genau das aber leistet Novick. Obschon er viel weniger aktualitätsorientiert und aus der etwas entrückten Perspektive des überlegenen, skeptischen Historikers schreibt, sind die Erkenntnisse seiner Untersuchung ungleich radikaler und deren Gehalt – zumal für uns Deutsche – unheimlich genug. All das ist auch methodisch gesehen auf mustergültige Weise ins Werk gesetzt, indem sich seine Analyse auf eine ungewöhnlich breite Basis an Quellen und ausgewerteter Fachliteratur stützt.

Ab 1945 galt zunächst nur der Patriotismus der US-Leitkultur

Das Leitmotiv seiner Überlegungen bildet die kantianisch anmutende Einsicht vom bestenfalls losen Zusammenhang zwischen Realität und Wahrnehmung, von historischen Fakten und deren symbolischer Überformung, von Gesellschaft und Geschichtspolitik. Er realisiert scharfsinnig an seinem Gegenstand, daß die "Welt", in der wir leben, nichts Vorfindliches, vielmehr in unserer Auslegung erst zu entwerfen ist, als "gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit" hervorgebracht wird. Präzisiert wird dies anhand des Konzepts vom "kollektiven Gedächtnis" und der Erinnerung als politischer Größe. Diese Erinnerungen, nicht identisch mit dem "historischen Wissen", unterliegen der Wahl und Entscheidung. Sie können "ahistorisch oder gar antihistorisch" sein, wie Novick darlegt, der in den USA zu den bekanntesten Kritikern des "Geschichtsobjektivismus" in der Tradition Leopold von Rankes zählt.

Dazu mußte den Autor das philosophische Staunen über die Tatsache führen, daß der Holocaust in den ersten zwanzig Jahren nach Kriegsende fast gar keine Rolle in den USA und auch für Israel gespielt hatte, um dann seit den späten sechziger Jahren von der Peripherie ins Zentrum der öffentlichen Aufmerksamkeit zu rücken. In den letzten 20 Jahren haben wir dann alle, auch und gerade hier in Deutschland, eine zunehmende Fokussierung auf den Nationalsozialismus erlebt. Er und mit ihm der Holocaust sind zum allgegenwärtigen Ferment der politischen Kultur, zu einem letzten Bezugspunkt geworden – dies, obwohl wir uns (zeitlich gesehen) von der NS-Periode immer weiter entfernt haben. Daß diese paradoxe Situation nicht immer bestand, zeigt Novick, indem er die Wirkungsgeschichte der Judenvernichtung im kollektiven Bewußtsein Israels, der amerikanischen Juden und schließlich der Amerikaner insgesamt von den Kriegsjahren bis in die Gegenwart durch ihre ganz unterschiedlichen Phasen hindurch rekonstruiert. Es geht dabei nicht um graduelle Veränderungen in der Mentalität der Beteiligten, sondern um einen vollständigen Paradigmenwechsel, der zahlreiche Aspekte wie Selbstwahrnehmung, innenpolitische Dynamik, außenpolitische Orientierungen u.a. mit einschließt.

Neueren Umfragen zufolge rangiert das historische Wissen der Amerikaner über den Holocaust noch vor Ereignissen wie Pearl Harbor oder Hiroshima, ist mithin Teil des kulturellen Main-streams geworden. Die Karriere des Themas von totaler Gleichgültigkeit hin zu einem allgegenwärtigen Ritual, einer Art Staatsräson, einem säkularen Erlösungsmythos und einer politischen Machtmaschine nachzuzeichnen, ist nicht einfach, handelt es sich doch um die komplexe Interaktion unterschiedlicher Faktoren. Es muß hier auch in verschiedenen Zeitdimensionen gedacht werden: Konkrete Ereignisse, die sehr rapide Verhaltensänderungen nach sich zogen, wirkten zusammen mit längerfristigem Strukturwandel, etwa der sozialen Matrix.

Folgende Eckdaten behandelt Novick als zentral bedeutsam: 1945–48 Ausbildung der Konstellation des Kalten Krieges, 1948 Gründung des Staates Israel, der Eichmann-Prozeß 1961, der Sechstagekrieg 1967, Jom-Kippur 1973, die "Holocaust"-TV-Serie 1978, schließlich die Eröffnung des Washingtoner Holocaust-Museums 1993.

Die Nachkriegszeit in den USA stand – ganz dem erfolgreichen Kriegsausgang entsprechend – unter den Zeichen von Optimismus und Integration. Durch die schnelle Entwicklung auf die Blockkonfrontation hin wurde aus dem vormaligen Gegner Deutschland der neue Verbündete, die Sowjetunion zum Feind. Dem trug die Totalitarismustheorie Rechnung, die ein Kontinuum der eben erst überwundenen NS-Zeit zur aktuellen politischen Entwicklung im Osten vorsah. Der Vertreter des American Jewish Committee bemerkte 1947, "die Politiker stehen Deutschlands nationalsozialistischer Vergangenheit völlig gleichgültig gegenüber und interessieren sich für Deutschland nur als Bollwerk gegen den Bolschewismus. Sie haben sich so vollkommen dieser Position verschrieben, ’daß jede Vorstellung einer Veränderung ausgeschlossen ist‘."

Dieser langfristigen Strategie der US-Außenpolitik korrelierte innenpolitisch das Gefüge der sozialen Kräfte. Statt einer Betonung partikularer Gruppeninteressen dominierten Anpassung und eine optimistische Ausrichtung auf einen umfassenden amerikanische Patriotismus als Leitwerte. Dies betraf besonders auch die amerikanischen Juden, deren Gemeinschaftsgefühl nur schwach ausgebildet war. Aufstiegswillig waren sie viel eher am Zurückdrängen des noch vorhandenen Antisemitismus in den USA durch soziale Unauffälligkeit und an einer starken Identitätsbildung als treue amerikanische Staatsbürger interessiert. Ängstlich suchte man alles zu vermeiden, was dem zuwiderlief.

Die enorme Wirkung des Tagebuchs der Anne Frank symbolisiert gut die damalige Situation. Zu einer Zeit, als der Holocaust fast überhaupt nicht öffentlich thematisiert wurde, fand von den wenigen Büchern, die über ihn informierten, nur "Anne Frank" eine echte Breitenwirkung, vor allem durch die Broadway- und Filmadaptationen. Die Kritiken lobten ihre Geschichte als "wunderbar lebendig, so nah, daß man die Universalien der menschlichen Natur überwältigend spürt ... Dieses weise und wunderbare junge Mädchen bringt eine ergreifende Freude an der Unendlichkeit der menschlichen Seele zurück". Nichts ist bezeichnender für die Entwicklung seitdem als die Drehung um 180 Grad, die von den haßerfüllten Kritikern der neunziger Jahre vollzogen wurde. Jetzt wurde Annes Universalismus und Optimismus als "Entjüdisierung" des Holocaust angeprangert, man polemisierte gegen den "Raub unseres Holocaust" bis hin zum Urteil, das Buch sei so schädlich gewesen, daß es besser "verbrannt, verschwunden, verlorengegangen" wäre.

Den jüdischen Identitätswandel macht der Vorgang eben so deutlich wie die Turbulenzen um Hochhuths "Stellvertreter" (1964) das Zusammenspiel der Religionsgemeinschaften und die fortschreitende Säkularisierung. Der historische Befund zeigt, daß auf den damaligen interreligiösen Dialog ("Laßt uns nett zueinander sein") Hochhuts projüdische Katholizismuskritik kontraproduktiv wirkte. So versuchten alle Beteiligten, voran die jüdischen Organisationen, die Aufführung des Stücks zu verhindern. Flankierend erstickten christliche Denkmuster jüdische Vergeltungsideen im Keim und propagierten dagegen den Versöhnungsgedanken.

Jüdische Identitätsbildung mit Hilfe der Shoah

Einen wichtigen Markstein setzte der Eichmann-Prozeß (1961/62) in Israel. Durch ihn etablierte sich erstmals ein expliziter Diskurs über den Holocaust in der US-Öffentlichkeit. Maßgeblich beeinflußt wurde die Diskussion, freilich eher negativ, durch Hannah Arendts 1963 publiziertes Buch. Novicks Analyse der Debatte zeigt, daß Arendts differenzierte Beobachtung und ihre Entdeckung der "Banalität des Bösen" einer starken Tendenz zuwiderlief, Eichmann als ein "Symbol des ewigen Antisemitismus" aufzuzeigen. Ihrer Sichtweise – "komplex, unsentimental, durchlöchert von Paradoxen und Zweideutigkeiten" – sei eine traditionelle Deutung nach dem klaren Schema von Gut und Böse vorzuziehen. Und so geschah es: Im öffentlichen Diskurs (bis hin zu Goldhagen und der Wehrmachtsausstellung) jedenfalls hat sich dieses schablonisierende Modell durchgesetzt, und in den Kulturkämpfen der Gegenwart versuchen seine Protagonisten es ad infinitum festzuschreiben. Es betreibt die Fixierung der Situation von 1945 als archimedischen Punkt unseres Weltbildes und tabuisiert entschlossen die Einsicht in die Ambivalenz menschlichen Verhaltens und die Dialektik der Geschichte. Vor dem Hintergrund einer funktionalistischen Moderne resubstanzialisiert es damit eine historische Konstellation im Sinn ewiger Entitäten. Neben den offensichtlichen Vorteilen, die fast alle Beteiligten aus dieser permanenten Fokussierung auf Nationalsozialismus und Judenvernichtung ziehen, gewinnt die von hier aus um sich greifende Moralisierung der Öffentlichkeit ihre erdrückende Plausibilität als Strategie der Komplexitätsreduktion im Dickicht moderner Welterfahrung.

Der Holocaust als Deutungsmuster gewann Gestalt durch die Nahostkriege von 1967 und 1973. Seine Anwendung auf die dortige Konfliktsituation immunisierte die israelische Politik gegen lästige Kritik, identifizierte Palästinenser mit "Nazis" und Arafat mit Hitler. Währenddessen war auch die Unterstützung Israels durch die amerikanischen Juden angelaufen, so daß letztere schließlich als "Agentur der israelischen Regierung" bezeichnet werden konnten.

In den siebziger Jahren waren die Juden die erfolgreichste soziale Gruppe in den USA geworden. Paradoxerweise entdeckten deren Organisationen den Antisemitismus, der mittlerweile verschwunden war, neu. Auf einmal lauerte er überall. Die jüdischen Medien und Institutionen gingen kampagnenartig dazu über, ihrer Klientel eine gewaltige Gefahr zu suggerieren. Man entdeckte den Holocaust zunehmend als "moralisches Kapital" im innenpolitischen Interessenkampf, vor allem gegen die Schwarzen. Dadurch gewann die Rolle des Opfers an Attraktivität, die in der Nachkriegszeit allgemein als verächtlich erschienen war. Es hat sich so in den letzten 30 Jahren eine monströse "Opferkultur" etabliert, die den Status des Opfers auszeichnet, ihn mit moralischen Privilegien ausstattet und einen allgemeinen sozialen "Run" auf die Opferrolle veranstaltet. "Der größte Sieg", so Novick, "besteht darin, einem Konkurrenten das Zugeständnis abzuringen, man selbst sei das größere Opfer." Dieser Sachverhalt zeigt, daß die Bedeutung von "Opfer" sich heute ins glatte Gegenteil verkehrt hat. "Opfer sein" bedeutet gerade nicht mehr Schwäche und Ohnmacht, vielmehr Einfluß, Prestige, Macht, ist also nichts anderes als eine moderne Funktion der Herrschaft. Vielleicht liegt diese Codierung nahe für eine Kultur, die sich prinzipiell auf einen Konsens universalistischer Werte und die Leitidee sozialer Gerechtigkeit verpflichtet hat.

Die Hierarchisierung von Opfergruppen lag nun in der Logik der Entwicklung, und die widerwärtige Frage tat sich auf, wer einen "Genozid" beanspruchen dürfe. Angesichts der historischen Proportionen mußte in diesem Szenarium dem Holocaust und seinen Nachfahren die zentrale Rolle zufallen. Dieser gewann die Kraft eines echten Mythos, indem er nach seiner Historisierung in der Nachkriegszeit jetzt allmählich eine transzendente Qualität als "Träger ewiger Wahrheiten" erlangte. Das säkularisierte jüdische Bewußtsein vollzog seine Identitätsbildung nun zunehmend über die Shoa. Entgegen kamen dem "progressive Christen", die nach den antijüdischen Repressionen der Vergangenheit nun in eine moderne moralische Wiedergutmachungspanik verfielen und hofften, durch ihre hysterische Bußfertigkeit vergangenes Unrecht kompensieren zu können. Wie die Reaktualisierung des alten christlichen Schuld- und Sühne-Diskurses in diesem Kontext aussieht, spricht ein Kenner der Szene aus: "Der christliche Partner im Holocaust-Diskurs ... muß die Wahrheit jüdischen Zorns und die Berechtigung der jüdischen Wut unterwürfig anhören, anerkennen und erinnern. Die passende Reaktion des Christen" sind dessen "geistige Selbstzerstörung und ein offenes Geständnis der eigenen Schuld".

Dynamik gewann die Herausbildung des neuen Absoluten durch die bereitwillige Übernahme des Holocaust-Diskurses seitens der amerikanischen Mehrheitsgesellschaft. Diese hatte sich schon immer allen Totalitarismen als leuchtendes Gegenmodell präsentiert. Das weitete sich aus zu einer ubiquitären Bezugnahme. Jeder ergreift heute gerne die "Gelegenheit zur moralischen Aufwertung" und schlachtet Auschwitz politisch für sich aus. Besonders in Wahlkampagnen ist das Thema geschätzt, um Pluspunkte zu sammeln. So wurde der Holocaust, ungeachtet des Dogmas der Einzigartigkeit, in seiner inflationären Funktionalisierung paradoxerweise ebenso allgegenwärtig wie banal und damit zum Lehrstück heuchlerischer "Moralpolitik", gerade auch in den internationalen Beziehungen.

All das jedoch erfaßt noch nicht den innersten Kern und eigentlichen Zielpunkt der Entwicklung: deren Entelechie. Dieser kommt man erst dann nahe, wenn man das ungeheure Sinnvakuum und den bodenlosen Relativismus unserer Gesellschaft ermißt. Die hier entspringende Sehnsucht nach dem Unbedingten und Suche nach einem Absoluten kann verschiedene Formen annehmen. Neben dem traditionellen kirchlichen Bekenntnis tun sich verschiedene neureligiöse Subkulturen, spirituelle Bewegungen, Sekten, Psychoszenen etc. auf. Besonderes Interesse zieht dabei der einzige Trend mit offiziöser Weihe auf sich, nämlich die "Zivilreligion" – ein ideologisches Gebräu aus Antifaschismus, Demokratiewerten und Aufklärung. Noch unfertig, zeigt diese starke Chancen, sich womöglich als "Holocaust-Religion" zu vollenden. Tatsächlich stellt Novick auch zu dieser letzten Etappe ein reiches Belegmaterial zusammen und zeigt dem deutschen Leser mit vollkommener Offenheit, was hierzulande erst in Einzelzügen erkennbar ist. Es geht um die Sakralisierung des Holocaust als eines "Offenbarungsgeschehens" und seine Ausprägung zur neuen "Mysterienreligion". Dieser Glaube besitzt schon sein heiliges Volk, berufene Priester (Wiesel), authentische Reliquien, neue Tempelanlagen und öffentliche Rituale.

Museen als natürliche Orte interreligiöser Gottesdienste

Die Holocaust-Museen werden von vielen bereits als wahrhaftige "religiöse Institution" bezeichnet. Den Schlußpunkt setzte das Washingtoner Memorial Museum als größte Gedenkstätte dieser Art in den USA. Sie wird von vielen als "nationale jüdische Kathedrale" gesehen, und die Besucher, "die zum Erinnern kommen, werden in diesem Schrein zu Teilnehmern des höchsten Opfers". In der moralischen Katharsis der Museumsbesucher, die einen "Opferpaß" erhalten, erfüllt der Holocaust eine soteriologische Funktion. Was Wunder, wenn sich die Nutzung dieser Stätten als "natürlichen Ort für interreligiöse Gottesdienste" abzeichnet.

Freilich gibt es auch Gegenstimmen. Es bleibt nämlich die Frage, ob sich eine Religion ohne Gott nur auf das schiere Faktum des Todes selbst begründen und daraus eine Verheißung ableiten könne. So schreibt der jüdische Gelehrte Wyschogrod warnend, verdränge der Holocaust das Heilige, dann könne "es nur eine dämonische Stimme sein, die zu hören sein würde. Es gibt keine aus dem Holocaust gewonnene Erlösung ... Wenn es Hoffnung nach dem Holocaust gibt, dann verdanken wir sie jenen, die glauben, die Stimme der Propheten spreche lauter als Hitler, und weil das göttliche Versprechen über die Krematorien hinwegfegt und die Stimme von Auschwitz zum Schweigen bringt."

 

Peter Novick: Nach dem Holocaust. Der Umgang mit dem Massenmord. DVA, Stuttgart/München 2001, 432 Seiten, geb., 44 Mark


 
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