© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    27/01 29. Juni 2001

 
Meldungen

Fraueneinkommen auf 75 Prozent gestiegen

LUXEMBURG. Fraueneinkommen haben sich EU-weit zwischen 1995 und 1999 den Männereinkommen weiter angenähert. Die Angleichung laufe aber nur sehr zögerlich, hält die EU-Kommission fest. Im Schnitt verdienen Frauen weiterhin nur 75 Prozent soviel wie ihre männlichen Kollegen, so ein Bericht von Eurostat, der am letzten Donnerstag veröffentlicht wurde. Insgesamt liegen die Einkommen der Frauen nur in Belgien, Luxemburg, Dänemark und Schweden bei mehr als 85 Prozent der Einkommen der Männer, erreichen aber nirgendwo 90 Prozent. Im öffentlichen Sektor waren die Einkommen mit 86 Prozent der Einkommen der Männer vergleichsweise höher. Die Untersuchung des EU-Amtes für Statistik sieht einen Zusammenhang zwischen der Beteiligung am Arbeitsmarkt und den Einkommen der Frauen. Wo mehr Frauen zu arbeiten begonnen haben, seien auch die durchschnittlichen Einkommen gestiegen. "Das steht im Einklang damit, daß verbesserte Arbeitsmarktschancen für Frauen eine gerechtere Bezahlung zur Folge haben", so der Eurostat-Bericht.

 

Höhere "Umweltkosten" durch Boeing-Pläne

BRÜSSEL. EU-Umweltkommissarin Margot Wallström hat das geplante Hochgeschwindigkeitsflugzeug "Sonic Cruiser" des US-Flugzeugbauers Boeing kritisiert. Die "Umweltkosten" dieses fast Schallgeschwindigkeit fliegenden Passagierflugzeuges seien "zu hoch". Statt immer schnellerer Flugzeuge forderte die Schwedin Effizienzverbesserungen und alternative Antriebe. Dies gelte sowohl für Boeing als auch für den EU-Konkurrenten Airbus. Mit ihrem Brief an das Unternehmen, der letzten Freitag in Brüssel veröffentlicht wurde, reagierte Wallström auf Berichte, wonach das neue Flugzeug 35 Prozent mehr Kerosin verbrauche als bisherige Flugzeuge. Die Frage sei, ob die Verkürzung eines Transatlantikfluges um eine Stunde mit dem "Sonic Cruiser" den höheren Kohlendioxid-Ausstoß rechtfertige, der zu einer Klimaveränderung beitrage. Flugzeugemissionen trügen bereits heute rund 3,5 Prozent zu den Treibhausgasen bei und sollen sich laut Schätzungen in den nächsten zehn bis 15 Jahren verdoppeln.

 

Sachsen braucht mehr Naturschutzflächen

DRESDEN. Die EU-Kommission will mehrere Milliarden Mark an Subventionen einfrieren, wenn Sachsen die EU-Naturschutz-Richtlinie Flora-Fauna-Habitat (FFH) nicht erfüllt. Der Freistaat hat bisher 89 Gebiete aufgelistet und nach Brüssel gemeldet. Diese Gebiete umfassen 3,5 Prozent der Landesfläche, weitere vier bis sechs Prozent sollen als schutzwürdig ausgewiesen werden. Ein Sprecher des sächsischen Umweltministeriums gestand mögliche Lücken ein. Das Ministerium fürchtet jedoch erhebliche Konflikte mit Wald- und Grubenbesitzern. Die EU-Länder hatten sich 1992 darauf verständigt, daß Artenvielfalt von Flora und und Fauna nur gesichert werden kann, wenn entsprechende Flächen zur Verfügung stehen. Auch Mecklenburg-Vorpommern und Bremen haben unvollständige Listen eingereicht.


 
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