© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/01 06. Juli 2001

 
"Ehrenhaft beendet"
Manfred Brunner widerspricht Heiner Kappel
Moritz Schwarz

Der Gründer und ehemalige Vorsitzende des inzwischen aufgelösten Bund Freier Bürger (BFB), Manfred Brunner, hat sich gegen die Darstellung seines Nachfolgers (JF 27/01), Heiner Kappel, gewandt, er habe den BFB bei seinem Austritt in einem finanziell desaströsen Zustand hinterlassen. Brunner erklärte gegenüber der JF: "Die Behauptungen von Heiner Kappel über mich sind unzutreffend. Unter Leitung des stellvertretenden BFB-Bundesvorsitzenden Latussek ist bei Amtsübergabe eine klare und vollständige finanzielle Bestandsaufnahme erarbeitet worden. Ich habe zuvor mit Parteifreunden und Anhängern unter großen persönlichen Opfern aller Beteiligten die Situation geschaffen, daß alle allfälligen Verpflichtungen der Bundespartei erfüllt waren. Für die Zukunft verblieb eine hohe Darlehensrückzahlung, die jedoch durch die gegenüber dem Gläubiger abgetretene Wahlkampfkostenerstattung in voller Höhe abgedeckt war." Brunner erklärte weiter, er habe sich bei diesem Sanierungsprogramm selbst "bis an die Grenzen der Existenzgefährdung" zugunsten des BFB verschuldet. "Damit wollte ich, nachdem mir die Weiterarbeit in der Partei unmöglich gemacht wurde, das politisch gescheiterte Projekt finanziell geordnet und persönlich ehrenhaft beenden." Es sei nicht einfach, "erleben zu müssen, daß nun trotzdem ein falsches Bild gezeichnet wird".

Kappel betont gegenüber der JF, er trage Brunner persönlich nichts nach, sei aber "sehr enttäuscht" von ihm. Er wisse, daß er in der Tat persönlich erhebliche finanzielle Verluste durch den BFB gehabt habe, und das "tut mir leid". Auch wenn er die Darstellung der finanziellen Übergabe nicht teile, wolle er Brunners persönliche Ehre nicht anzweifeln.


 
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