© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/01 06. Juli 2001

 
"Dank für Vertrauen und Hilfe"
Die JF feiert mit einem "Tag der Offenen Tür" und einer Dampferfahrt ihr 15jähriges Bestehen
Hans-Peter Rissmann

Vergangenen Samstag, um 14 Uhr, knallen am Hohenzollerndamm 27 a die Sektkorken. Die JUNGE FREIHEIT hat Autoren, Kommanditisten und Förderer der JF zu einem "Tag der Offenen Tür" in die Verlagsräume eingeladen. Rund 150 Gäste nutzen die Gelegenheit, um die Mitarbeiter der JF an ihrem Arbeitsplatz kennenzulernen. Wie wird eine Zeitungsseite erstellt? Wo wird die Redaktionssitzung gemacht? Gut versorgt mit frischen Getränken und Keksen schlendern neugierige Besucher durch Redaktion, Vertrieb und Technik und staunten: "Ein richtiger Verlag!" Am Büchertisch des JF-Buchdienstes können aktuelle Neuerscheinungen erworben werden.

Gegen 18 Uhr sammeln sich 350 Gäste auf einer sonnenüberfluteten Wiese zwischen Berliner Dom und Alter Nationalgalerie in Berlin-Mitte. Von der Nationalgalerie weht der Wind die Klänge klassischer Musik zu den Freunden der JF. Mit lautem Tuten fährt ein weißer Dampfer vor. Nachdem die JF vor zwei Monaten Einladungen verschickt hatte, meldeten sich so viele Teilnehmer, daß der größte Berliner Ausflugsdampfer gemietet werden mußte, um alle zu fassen. Finanziert wurde die Feier übrigens durch Spenden aus dem Kreis der Förderer.

JF-Chefredakteur Dieter Stein begrüßte alle Gäste mit Händedruck auf dem Schiff. Jeder Passagier erhielt einen Faksimiledruck der Erstausgabe von 1986 als Erinnerung. In einer Rede dankte Dieter Stein Autoren, Lesern, Förderern und den Mitarbeitern des Verlages für Vertrauen, Mithilfe, Kritik und Unterstützung der Zeitung.

Unter den Gästen u. a.: Wilfried Böhm, ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter; Siegmar Faust, Schriftsteller; Herbert Fleissner, Geschäftsführer der Verlagsgruppe Herbig Langen Müller; Wilhelm von Gottberg, Vorsitzender der Landsmannschaft Ostpreußen; Prof. Dr. Wilhelm Heddergott, stellvertretender Landtagspräsident a. D. von Niedersachsen; Martin Hohmann, CDU-Bundestagsabgeordneter; Prof. Dr. Klaus Hornung, Politikwissenschaftler und Präsident des Studienzentrums Weikersheim; Dirk Jungnickel, Regisseur; Detlef Kühn, ehemaliger Präsident des Gesamtdeutschen Instituts; Prof. Dr. Klaus Motschmann, Politikwissenschaftler; Beatrix Herzogin von Oldenburg, Vorsitzende der "Studenten für den Rechtsstaat"; Prof. Andreas Graf Razumovsky, Publizist; Caspar von Schrenck-Notzing, Publizist; Alexander von Stahl, Generalbundesanwalt a. D.; Dr. Carl Gustaf Ströhm, Journalist; Dr. Karlheinz Weißmann, Historiker; Reinhard Uhle-Wettler, Brigadegeneral a.D.

In den Grußansprachen würdigte zunächst Karlheinz Weißmann (siehe nebenstehende Dokumentation) die Leistung, die JUNGE FREIHEIT 15 Jahre erfolgreich publiziert zu haben. Alexander von Stahl erklärte in seiner Rede: "Wir haben in der letzten Zeit selbst häufig gesehen, daß Neugründungen bei Verlagen, die mit viel Geld begonnen wurden, ein sehr schnelles und jähes Ende fanden. Desto bewundernswerter, lieber Herr Stein, ist das, was Sie und Ihre Mannschaft in den 15 Jahren auf die Beine gestellt haben. Meinen herzlichen Glückwunsch im Namen der gesamten Leserschaft und auch den Kommanditisten, die Ihnen die Treue gehalten haben.

Neben der Mühsal des Zeitungmachens muß man doch daran erinnern und sich vor Augen führen, daß nicht nur die Druckerei abgebrannt ist, nicht nur die Mietverträge gekündigt wurden, daß die Kioske boykottiert wurden, daß die Anzeigen der JUNGEN FREIHEIT weder von der FAZ noch von der Welt abgedruckt werden und last not least, daß die Postbank Konten kündigte."

In einem Grußwort erklärte der abwesende Otto von Habsburg: "Ich werde in Gedanken bei Ihnen in Berlin sein und Ihnen viel weiteren Erfolg wünschen. Danken möchte ich Ihnen aber auch für alles, was Sie für das Vaterland geleistet haben und auch weiter leisten werden. Was die Anfeindungen betrifft, sollte man sich stets an das Wort von Bismarck erinnern: Es sind nicht die schlechtesten Birnen, an denen die Wespen nagen."

Als der Dampfer am Kanzleramt vorbeigleitet stimmen alle ein in das Lied: "Die Gedanken sind frei ..."

Hans-Peter Rissmann


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen