© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    28/01 06. Juli 2001

 
Fremdsprachen gegen Rechts
Leipziger Wissenschaftler sehen Sprachausbildung in Gefahr
(JF)

Eine ausreichende Finanzierung der Sprachausbildung haben Wissenschaftler der Universität Leipzig gefordert. "In die Bildung müßten mehr Investitionen fließen, hier versagt die Politik aber", sagte Professor Monika Krüger, Prorektorin für Lehre und Sprache der Uni, am Dienstag in Leipzig anläßlich des Europäischen Jahres der Sprachen. Wenn jetzt nicht daran gearbeitet werde, fehle in 20 bis 30 Jahren gut ausgebildeter Nachwuchs.

"Schulen und Universitäten müßten finanziert werden und nicht Gefängnisse", forderte Krüger. Denn dorthin führe es viele, wenn die Bildung vernachlässigt werde. Der Leiter des Fachsprachenzentrums der Uni Leipzig, Günther Wartenberg, fügte hinzu, daß eine vernünftige Sprachausbildung auch ein Mittel gegen Fremdenfeindlichkeit sei. "Bei der Vermittlung von Sprachen werden auch Kenntnisse über Kulturen transportiert", sagte er.

Die Sprachausbildung an der Universität sei jedoch bedroht, stellten die Wissenschaftler fest. Noch herrsche bei der Sprachausbildung in Leipzig eine "vergleichsweise gute" Situation, meinte Ulrich Schröder vom Fachsprachenzentrum. Es bestehe aber die Gefahr, daß aus Altersgründen frei werdende Stellen nicht mehr besetzt würden. Bei lediglich 22 fest angestellten Lehrkräften wären weitere Stellenstreichungen nicht zu verkraften, sagte Schröder.


 
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