© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    30/01 20. Juli 2001

 
Zitate

"Gerade angesichts der Weltvernetzung mancher Menschheitsprozesse wird die Sehnsucht nach Verwurzelung in der Heimat, die Rückbindung an Herkunft und Prägung immer größer werden. Der Mensch ist nicht zum ’Weltbürger‘ geboren, und ich weiß auch nicht, ob wir ihn je dazu machen sollten ... Wer meint, überall zu Hause zu sein, ist nirgends zu Hause."

Steffen Heitmann, ehemaliger sächsischer Justizminister, im "Rheinischen Merkur" vom 13. Juli

 

 

"Das Süssmuth-Papier birgt keine Überraschungen. Zum ersten Mal wird regierungsamtlich festgestellt, daß dieses Land ein Einwanderungsland ist. (…) Die Union besteht zwar auf die Einschränkung, Deutschland sei kein klassisches Einwanderungsland. Aber was heißt das schon? Nichts als Sprechblasen zur Beruhigung der eigenen Wählerschaft. (…) Die Gesellschaft wird in den nächsten Jahrzehnten in einem heute kaum vorstellbarem Ausmaß ihr Gesicht, ihr Selbstverständnis verändern."

Mehmet Daimagüler, FDP-Bundesvorstandsmitglied, in der "Berliner Morgenpost" vom 7. Juli

 

 

"Die bundesdeutschen Politiker lassen sich nicht gern in die Karten schauen, wie sie punkto DDR gespielt haben. Aber im Interesse einer gesamtdeutschen Perspektive wäre genau das wichtig. (…) Auch jeder IM-Spitzel ist irgendwann einmal abgehört worden. Gregor Gysi und Genossen dürfen sich über diese Wahlkampfhilfe freuen. Da wird es wohl bald die ersten Klagen wegen nicht hundertprozentig bewiesener IM-Vorwürfe in der Öffentlichkeit geben. Nach den Rentennachzahlungen für systemnahe DDR-Bürger (jetzt auch vor Gericht erstritten) dürften bald die IMs Schmerzensgeld erklagen. Bei bundesdeutschen Gerichten ist alles möglich, wenn die DDR-Vergangenheit anhand von altbundesdeutschen Gesetzen juristisch seziert wird."

Lutz Rathenow, Schriftsteller, im Wiener "Standard" vom 11. Juli

 

 

"Das Konzept (der Süssmuthschen Zuwanderungskommission), das am letzten Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde, ist revolutionär und zielführend ... Das österreichische Kindergeld freilich ist nichts als ein ’Fest für die Familien‘, zugleich für die Wähler – und für Jörg Haider."

Christian Rainer im Leitartikel der österreichischen Illustrierten "profil" vom 9. Juli

 

 

"Der Prozeß gegen Milosevic in Den Haag könnte sich als zweischneidiges Schwert erweisen. Die Regierungen der drei Westmächte müssen befürchten, daß sie selbst belastet werden, sobald der Ex-Diktator aus dem Nähkästchen plaudert. Denn es waren Washington, London und Paris, die Milosevic von 1987 bis spät in die neunziger Jahre den Rücken stärkten, während sich Deutschland und Österreich schon frühzeitig für die Anerkennung Kroatiens und Sloweniens einsetzten."

Dr. Bruno Bandulet in der Juli-Ausgabe des "Deutschlandbriefs"


 
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