© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    31-32/01 27. Juli / 03. August 2001

 
Meldungen

Sozialhilfe jetzt zu 23 Prozent an Ausländer

MÜNCHEN. Ende letzten Jahres bezogen in Bayern 214.400 Personen – 1,8 Prozent der Bevölkerung – Sozialhilfe. Das waren 5,8 Prozent weniger als 1999. Gründe hierfür seien unter anderem die in Bayern deutlich gesunkene Arbeitslosigkeit und die stärkere Nutzung des Instruments "Hilfe zur Arbeit" durch Gewährung von üblichem Arbeitsentgelt. Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilte, waren beim Sozialhilfebezug Kinder unter 15 Jahren (31 Prozent) sowie Ausländer mit einem Anteil von 23 Prozent (1999: 22,3) deutlich überrepräsentiert. Die Zahl der deutschen Hilfeempfänger nahm um 6,7 Prozent, die der ausländischen nur um 2,7 Prozent ab. Im Erwerbsalter von 15 bis unter 65 Jahren befanden sich knapp 58 Prozent der Empfänger der "laufenden Hilfe zum Lebensunterhalt". Lediglich 24.600 Menschen (elf Prozent) der Hilfeempfänger waren 65 oder älter. Gut 58 Prozent der Empfänger laufender Hilfe waren Frauen. Der "durchschnittliche monatliche Bruttobedarf der Haushalte mit Sozialhilfebezug" betrug 1.537 Mark.

 

Gentechnik-Gefahr auf Österreichs Feldern

WIEN. "Österreichs Felder müssen gentechnikfrei bleiben! Auch wenn die Kontaminierung von gentechnisch verändertem Saatgut gering ist, kommt es zur Bestäubung unserer heimischen Sorte", das erklärte letzte Woche die FPÖ-Agrarsprecherin Anna Elisabeth Achatz. Saatgutkonzerne wie Pioneer hofften, wenn die Felder einmal kontaminiert seien, dann könnten sie in einigen Jahren ihr gentechnisch verändertes Saatgut auch in Österreich verkaufen, weil "es dann ohnehin schon egal ist." Dieses Spiel habe FPÖ-Gesundheitsminister Herbert Haupt durchschaut und deshalb das rigorose Einackern des Genmais angeordnet. "Nach BSE und MKS sei der "Feinkostladen Österreich" zum Greifen nahe, "aber nur dann, wenn Österreichs Felder gentechnikfrei bleiben", forderte Achatz.

 

Kein Stör-Fang mehr im Kaspischen Meer

MOSKAU. Zur Rettung der Störe im Kaspischen Meer hat Rußland den kommerziellen Fang des Fisches gestoppt. Auch die Ausfuhr von schwarzem Kaviar wurde letzte Woche ausgesetzt. Beide Verbote sollen nach Angaben des staatlichen Fischereiausschusses bis Ende 2001 gelten. Damit soll eine im Juni in Paris erzielte Einigung zum Artenschutz umgesetzt. Wilderer haben in der Vergangenheit der Stör-Population auf der Jagd nach Kaviar großen Schaden zugefügt. Die Fischeier bringen in Westeuropa und den USA über 2.000 Mark pro 250 Gramm ein. Rußland will nun rund 275 Tonnen Fisch aus dem Kaspischen Meer holen und in Aufzuchtstationen bringen. Auch die Anrainerstaaten Aserbaidschan und Kasachstan wollen den Stör-Fang aussetzen.


 
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