© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    33/01 10. August 2001

 
Frisch gepreßt

Haffner. "Zwischen den Kriegen" titelt der Knaur-Verlag einen erneuten Aufguß gleichnamigen Werkes von 1997 in Taschenbuchform (München 2001, 350 Seiten, 17,41Mark). Der 1999 verstorbene "bürgerliche Geschichtsdenker" Sebastian Haffner bezieht sich in seinem titelgebenden Hauptessay auf sein Lieblingsthema: die Niederschlagung der Revolution von 1918/ 1919 durch die Regierung Ebert, mit welcher er die Tragödie der Folgejahrzehnte eingeleitet sieht. Weiterhin beschäftigen sich die gesammelten Essays aus seinen letzten vierzig Lebensjahren mit vielen inzwischen beantworteten Fragen der deutschen Nachkriegsgeschichte und sind daher eher beispielgebend für die zeitgenössische Themenrezeptition.

Ostfront. Die kurze Meldung über die von Johannes Hürter in den Vierteljahresheften für Zeitgeschichte erstmals in Auszügen edierten Briefe und Tagebücher des Generals Gotthard Heinrici (JF 25/00) hat bereits eine erstaunliche Resonanz ausgelöst. Jetzt sind diese wichtigen Zeitzeugnisse Heinricis, der ab Januar 1942 die 4. Armee im Mittelabschnitt der Ostfront befehligte, in einer erheblich erweiterten Buchfassung erschienen, die Hürter eingeleitet und kommentiert hat ("Ein deutscher General an der Ostfront. Die Briefe und Tagebücher des Gotthard Heinrici 1941/42". Sutton-Verlag, Erfurt 2001, 187 S., Abb., 34,90 Mark).

Preußen. Auch nach der vielbeachteten Ausstellung zum 300. Jahrestag der Krönung des brandenburgischen Kurfürsten Friedrich III. zum preußischen König in Königsberg ( JF 21/01), die in der Großen Orangerie des Charlottenburger Schlosses in Berlin bis zum 5. August stattfand, ist der zweiteilige Katalog weiterhin erhältlich. ("Preußen 1701. Eine europäische Geschichte"; Katalog und Essays; herausgegeben vom Deutschen Historischen Museum und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten. Henschel Verlag, Berlin 2001, 350 und 410 Seiten, Einzelband je 78 Mark, zusammen 138 Mark). Für die nachträgliche Reflexion ist der eigentliche Ausstellungskatalog, der die 760 Exponate vorstellt, wegen seines direkten Ausstellungsbezuges nicht mehr aktuell. Die Essaysammlung ist dagegen dank der vielen zu Wort kommenden namhaften Historiker auch als ein langfristiger Beitrag zum Themenkomplex Preußen anzusehen.


 
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