© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    33/01 10. August 2001

 
Blick in die Medien
Drei Tore
Ronald Gläser

Niemand weiß genau, was den Verantwortlichen bei der ARD mehr Sorgen macht: die Erfindung neuer Geschichten für die Lindenstraße oder die Besetzung der nächsten Sabine-Christiansen-Runde. Eine weitere Sache liegt Pleitgen besonders am Herzen. Der Internetauftritt der ARD soll noch stärker subventioniert werden. Vielleicht sollte man sich beim Ersten Gedanken über die Einführung einer Internet-GEZ machen, die jeder bezahlen muß, der einen Computer besitzt. Schließlich könnte er sich ja dann klammheimlich auf die ARD-Seite schmuggeln. Wirklich wichtig sind aber zwei ganz andere Dinge. Zum einen sind die Verhandlungen mit der Kirch-Gruppe über die Übertragungsrechte der Fußball-Bundesliga ins Stocken geraten. Die Ausstrahlung der wichtigsten Spiele ist für die ARD von herausragender Bedeutung. Vor einer Woche lag die Tagesschau als einzige Sendung des öffentlich-rechtlichen Senders gerade noch auf dem zehnten Platz. Die ARD muß, wenn sie im Wettbewerb bestehen will, wenigstens bei der Übertragung der Topspiele die Nase weiterhin vorn haben. Kirch bietet dagegen an, drei Spiele mit maximal drei Toren zu selektieren, die dann in der ARD gesendet werden dürfen. Wenigstens hinsichtlich der Übertragung im Radio ist eine Übereinkunft erreicht worden. Zusätzlich will die ARD jetzt eine Kampagne zur Euro-Einführung starten: mit Umrechnungstabellen, Checklisten und Hintergrundinformationen. Ob der Euro-Kurs weiter so rapide sinken wird, verraten die ARD-Experten aber noch nicht. 


 
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