© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    36/01 31. August 2001

 
Meldungen

Danubia schließt zwei Bundesbrüder aus

MÜNCHEN. Der Aktivenkonvent der in den vergangenen Wochen in die Schlagzeilen geratenen Münchner Burschenschaft Danubia (JF berichtete) hat die Teilnahme zweier Angehöriger der Verbindung als Zuschauer an einem der Prozesse um die als „Skinhead-Überfall“ bekannt gewordene schwere Schlägerei Anfang des Jahres in München scharf verurteilt. Bei dem Vorfall hatte eine Gruppe von Skinheads den Griechen Artemios T. krankenhausreif geschlagen. Der mutmaßliche Haupttäter war anschließend von einem Dritten für einige Stunden, vermutlich ohne Wissen der Burschen, auf dem Haus der Danubia versteckt worden. Die Studentenverbindung schloß die zwei Bundesbrüder, die in Zivil den Prozeß verfolgt hatten, unverzüglich aus dem Bund aus und erteilte ihnen Hausverbot. Die Teilnahme der beiden Exkludierten erfolgte gegen den ausdrücklichen Willen und ohne das Wissen der Danubia.

 

Deutscher Städtetag will Arbeitsplätze aufwerten

BERLIN. Nach Auffassung des Deutschen Städtetages gibt es unter den Sozialhilfe-Empfängern keine weitverbreitete Faulenzermentalität. Ursachen für die Probleme bei der Beschäftigung arbeitsloser Sozialhilfe-Empfänger seien vielmehr fehlende Arbeitsplätze für Niedrigqualifizierte, zu geringe Arbeitsanreize und ein fehlender Zugang für viele Hilfesuchende zu Instrumenten der Arbeitsförderung, sagte Verbandshauptgeschäftsführer Stephan Articus am Dienstag in Berlin. Auch aus diesen Gründen sei rund die Hälfte der bis zu 800.000 arbeitsfähigen Sozialhilfe-Empfänger derzeit nicht beschäftigt. „Die meisten Beschäftigungsformen helfen, bedeuten aber kaum einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt“, sagte Articus. „Bundesregierung und Tarifpartner sollten prüfen, ob nur ein Teil der 50 bis 70 Milliarden Mark, die Bund, Länder und Kommunen für künstliche Beschäftigung aufwenden, nicht sinnvoller eingesetzt werden könnte, um mit staatlicher Hilfe niedrig bezahlte Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt zu schaffen“, so der Chef des Städtetages abschließend.

 

CDU-Politiker kritisiert Bundeswehreinsatz

FULDA. Der Bundestagsabgeordnete der Christdemokraten, Martin Hohmann, hat sich gegen den Bundeswehr-Einsatz in Mazedonien ausgesprochen. Hohmann, Mitglied im Verteidigungsausschuß, kritisierte, daß vorher festgelegte Grundvoraussetzungen - wie ein Waffenstillstand - nicht erfüllt seien. „Die Gefechte und Bombenexplosionen der letzten Tage sind alles andere als ein Waffenstillstand, woraus gerade die Grünen ihre Konsequenzen ziehen müßten“, so der Fuldaer. Das Einsammeln der Waffen sei ohnehin eine Groteske, da die meisten Waffen der UÇK schon für den nächsten Einsatz in Sicherheit gebracht wurden. So verkomme der Einsatz zu einer symbolischen Aktion, wofür kein deutscher Soldat sein Leben oder seine Gesundheit opfern solle, meinte Hohmann.


 
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