© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    37/01 07. September 2001

 
Meldungen

EU-Skepsis in der Schweiz nimmt zu

BERN. Eine Mehrheit der Schweizer lehnt einen Beitritt zur Europäischen Union weiterhin ab. Die Ablehnung der EU ist bei den Schweizern sogar deutlich gewachsen. Waren im Vorjahr noch 50 Prozent für einen EU-Beitritt, so sind es in diesem Jahr nur noch 40 Prozent. Dies hat die jährlich durchgeführte Trendstudie „Sicherheit“ der Militärischen Führungsschule an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) ergeben. 1.235 Personen waren im Januar und Februar 2001 befragt worden. Die Zustimmung zu einem Uno-Beitritt der Schweiz liegt inzwischen aber bei 60 Prozent. Mehrheitlich überwiegt bei den Stimmberechtigten immer noch der Wille zur Öffnung der Schweiz nach außen. Doch ist das Stimmungsbarometer von einem grundsätzlichen „Ja“ zu einer „Ja, aber“-Position zurückgefallen. Maßgebend für dieses Resultat ist die gestiegene Europa-Skepsis, erläutert die ETH-Studie.

 

USA unterlaufen Internetzensur in China

WASHINGTON/PEKING. Das International Broadcasting Bureau (IBB), die für den Radiosender „Voice of America“ (VOA) zuständige US-Behörde, dehnt seine Aktivitäten auf das Internet aus. Wie die New York Times letzte Woche berichtete, will das IBB Technologien zur Umgehung der Internetzensur in China finanzieren. Das IBB verhandelt zur Zeit mit der US-Firma Safeweb, um einen speziellen Service für die Volksrepublik zu installieren. Die Behörde plant die Finanzierung von neuen Computern für Safeweb, die mit eigenen für chinesische PC-Nutzer optimierten Programmen bestückt werden. Zusätzlich will das IBB einen Teil der Leitungskosten von Safeweb übernehmen. Der US-Kongreß hat für das kommende Jahr fünf Millionen Dollar für die verstärkte Informationstätigkeit von VOA bewilligt. 800.000 Dollar sind dabei für Internet-Maßnahmen vorgesehen. Die chinesische Regierung versucht mit verschiedenen Maßnahmen ihre Kontrolle über das Internet zu sichern. So wurden seit April mehrere tausend unlizenzierte Internet-Cafés geschlossen. Chinesische Internet-Anbieter sind verpflichtet, den Zugang zu Seiten mit regierungskritischen Inhalten zu blockieren.

 

Beschleunigtes Artensterben droht

BERLIN. Umweltschützer rechnen mit einer Beschleunigung des globalen Artensterbens. Das rapide Bevölkerungswachstum vor allem in den tropischen Regenwaldgebieten erhöhe den Druck auf Umwelt und natürliche Ressourcen. Auch der hohe Verbrauch in Industrieländern trage zum Artenverlust bei, warnten in Berlin Vertreter des World Wildlife Fund (WWF) und der Deutschen Stiftung Weltbevölkerung. Laut WWF-Geschäftsführer Georg Schwede sind ein Viertel aller Säugetiere, ein Zehntel der Vogelarten und fast ein Drittel aller Fischarten bedroht.


 
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