© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    46/01 09. November 2001

 
Studenten simulieren den Ernstfall
Planspiel: Die Freie Universität Berlin übt eine Anti-Terror-Konferenz
Alexander Barti

Einen Tag nach den Bombenanschlägen in den USA forderte Ägyptens Präsident Mubarak eine „Weltkonferenz gegen den Internationalen Terrorismus“. Zu jener Zeit war die Konferenz schon fest geplant - allerdings nur als Planspiel der Freien Universität (FU) Berlin.

Am 2. und 3. November trafen sich 25 Studierende und 19 Jungdiplomaten im Senatssaal der Universität, um den Ernstfall zu proben. Nach einer Einführung in das System der Vereinten Nationen wurde die Veranstaltung vom Präsidenten der FU, Peter Gaehtgens, offiziell eröffnet. In einem anschließenden Vortrag referierte Gudrun Krämer, Leiterin des Instituts für Islamwissenschaft, über Grundzüge der moslemischen Religion. Hans-Joachim Vergau vom Auswärtigen Amt wies in seinem Redebeitrag auf die Schwierigkeit hin, eine universale Linie im Kampf gegen den Terrorismus zu finden. Er illustrierte seine Ausführungen mit Anekdoten aus seinen Berufsjahren bei der UN in New York. Der Diplomat der Russischen Föderation, Alexander Novikov, hielt das abschließende Einführungsreferat. In seiner Rede verwies er auf die Verbindung zwischen Tschetschenien und dem Islamistischen Terror und erklärte, daß nun auch der Westen endlich wisse, wie man mit Terroristen umzugehen habe.

So einfach war es dann doch nicht: als die Teilnehmer der Konferenz endlich eine Resolution verabschiedet hatten, blieb für den vielleicht wichtigsten Tageordnungspunkt, die Ursachen des Terrorismus, keine Zeit mehr.


 
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