© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    47/01 16. November 2001

 
Zitate

„Wenn wir Bin Laden ’der Gerechtigkeit zuführen‘ und ihn vor ein Gericht stellen, geben wir ihm eine Plattform für Propaganda. Wenn wir ihn ermorden, wird er ein Märtyrer. Wenn er entkommt, wird er ein Robin Hood. Er kann nicht verlieren.“

Sir Michael Howard, britischer Historiker und Buchautor, in der „taz“ vom 7. November

 

 

„Daß diese Art von Terrorismus neue Antworten verlangt, bestreitet niemand. Aber hier wird, so unsympathisch das Taliban-Regime auch ist, ein Krieg der USA und Großbritanniens gegen Afghanistan geführt. Das ist der klassische Kriegsfall.“

Alexander Van der Bellen, österreichischer Grünen-Klubobmann, im Wiener Magazin „Profil“ 45/01

 

 

„In Schweden gibt es Proteste. Auch ich bin gegen diesen Krieg. Es muß andere Wege geben, um die Taliban zu stürzen. Wir müssen meiner Ansicht nach die Armut dort bekämpfen. Dann werden die Leute nämlich aufstehen und gegen ihre Unterdrückung durch die Taliban kämpfen. Vielleicht dauert das fünf oder auch zehn Jahre. Aber die Bomben werden gar nichts lösen. Was jetzt in Afghanistan passiert, ist Terror. Das ist genau das, was Bin Laden wollte … Täglich wird den Leuten in aller Welt deutlich gemacht: Wir Amerikaner sind die Reichsten und Größten in der Welt. Dafür werden die Amerikaner gehaßt.“

Henning Mankell, schwedischer Schriftsteller, im „Spiegel“ 45/01

 

 

„Die deutsche Regierung schickt zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg Soldaten in einen Kriegs-einsatz … Daß ausgerechnet eine rot-grüne Regierung Soldaten zum Krieg abkommandiert und ein Gesetzespaket schnürt, das Grundrechte massiv einschränkt und Geheimdiensten weitgehend freie Hand gibt, ist pikant. Wäre die konservativ-liberale Vorgängerregierung noch an der Macht, wäre dieser Paradigmenwechsel in der Außen-und Innenpolitik nicht so reibungslos über die Bühne gegangen.“

Alexandra Föderl-Schmid, Korrespondentin, in der Wiener Zeitung „Der Standard“ vom 8. November

 

 

„Die Linke muß sich damit abfinden, daß die hartgesottenen, erfolgreichen Ministerpräsidenten der Rechten alle Demokraten sind … Es ist Teil der ungarischen Polit-Folklore, daß die Linke jeden Nichtlinken zum Antisemiten erklärt … Man macht oft den Fehler, die Argumente der radikalen Rechten, in denen sich ja Ängste artikulieren, einfach vom Tisch zu fegen. Dann driften national denkende Menschen zu den Extremisten ab.“

Viktor Orbán, ungarischer Premier und Franz-Josef-Strauß-Preisträger 2001, in der „Süddeutschen Zeitung“ vom 3. November

 

 

„Ich sage nicht: ’Globalisierung produziert den Terror‘. Globalisierung ist täglicher Terror, ein Zustand von Angst und Tod.“

Jean Ziegler, Schweizer Ex-Nationalrat, in der „taz“ vom 7. November


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen