© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    50/01 07. Dezember 2001

 
Zitate

„Bei der Diskussion um die innere Sicherheit wird besonders deutlich, daß Meinung und Wohnort häufig zusammengehören. In einem Vorort, wo es keine Kriminalität gibt, keine Drogenberatungsstellen, keine Parks, in denen sich Junkies Spritzen setzen, läßt sich gut über die Sorgen um Freiheitsrechte reden. … Nur Reiche können auf staatliche Sicherheit verzichten, weil sie das Geld haben, sich eine Mauer zu bauen und eine Videokamera draufzusetzen.“

Sigmar Gabriel, SPD-Ministerpräsident von Niedersachsen, im „Spiegel“-Interview 48/01

 

 

„Bei Jürgen Todenhöfer, dem inoffiziellen Afghanistanemissär der CDU, kann ich mir durchaus vorstellen, daß er gemeinsam mit den Mudschaheddin am Lagerfeuer saß und Freiheitslieder sang.“

Andreas von Bülow, Staatssekretär im Verteidigungsministerium und Ex-Bundesforschungsminister, in der Dezember-Ausgabe von „Konkret“

 

 

„Der selbstmörderische Angriff auf Washington und New York genauso wie die Antwort der Bush-Regierung sind ... auch Angriffe auf die Antiglobalisierungsbewegung. Denn beides zielt darauf ab, immer mehr Entzweiung und Verzweiflung in der Arbeiterklasse auf der ganzen Welt zu säen.“

George Caffrentzis in der „Jungen Welt“ vom 29. November

 

 

„War damals (im Afganistan-Krieg der Sowjetunion) jeder Mudschahed von seiner Sache überzeugt und stand die Bevölkerung fast einhellig hinter ihren Soldaten, so war sie diesmal heilfroh, die Taliban loszuwerden ... Ein Volk, dem das Lachen, das Musizieren und das Drachenfliegen verboten worden war, fühlte sich durch ihre Gegner befreit, nicht angegriffen.“

Peter Michael Lingens, Kolumnist, in der österreichischen Illustrierten „profil“ vom 26. November

 

 

„Auf Arzneimittel gibt es in Deutschland den vollen Mehrwertsteuersatz. In anderen Ländern gibt es das nicht. Hier aber verdient der Staat noch an der Behandlung von kranken Menschen ... Es bringt mich in Rage, wenn ich daran denke, daß beispielsweise Porno-Kassetten hierzulande nur mit dem halben Mehrwertsteuersatz belegt werden, für Arzneimittel aber der volle Satz kassiert wird.“

Bernhard Maat, Geschäftsführer der Techniker Krankenkasse Mittelhessen, im „Gießener Anzeiger“ vom 27. November

 

 

„Gewiß, es ist unklar, ob die Gefangenen von Masar-i-Scharif irgendwann zum Aufgeben bereit gewesen wären. Aber dies ist kein Einzelfall. Vor zwei Wochen, bei der Einnahme der Stadt, kam es zu Massenmorden. Über 400 Leichen fand man, die genauen Umstände blieben ungeklärt. Kämpfer der Nordallianz plündern Lebensmittel-Lager, sie morden, sie vergewaltigen. Die UN-Menschenrechtskommissarin warnt, der Westen schaut zu.“

Simone von Stosch im Berliner „Tagesspiegel“ vom 29. November


 
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