© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    52/01 01/02 21. Dezember / 28. Dezember 2001

 
Aufgeschnappt
Rappen in Uniform
Matthias Bäkermann

In Kriminalfilmen wird bei Verhören oft das Muster des „guten und des bösen Bullen“ nach dem Prinzip Zuckerbrot und Peitsche, zur Befragung des Delinquenten angewandt.

In Köln sind seit neuestem ganz besonders skurile „Zuckerbrote“ zu bestaunen. Zur „musikalischen“ Umrahmung des Sprechgesangs eines Philip Schwieren bewegen sich 14 uniformierte Streifenpolizisten im Hintergrund der Bühne in rhythmischer Verzückung. Ganz nach üblicher Manier gibt sich dieser reale „YMCA-Abklatsch“ den Namen „P.I.4. featuring mr.man.q.x.“.

Der Leiter der Polizei-Inspektion Köln-Ehrenfeld, Mike Mannheim, möchte mit der Aktion „um das Vertrauen in die Polizeiarbeit“ werben. Bisher haben die „guten Bullen“ zwei Titel im Repertoire: „Gewalt Nein!“ und „Laß mich leben“. Daß ihre Aktion bei den Rezipienten „cool“ aufgenommen wird, ist die Hoffnung der Rapper. Bislang wurden sie oft zu Beginn der Auftritte noch mit Pfiffen empfangen. 


 
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