© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    04/02 18. Januar 2002

 
Meldungen

Bauhausstreit Dessau-Berlin entspannt sich

DESSAU/BERLIN. Die anhaltinische Stadt Dessau will nicht mehr auf die Rückübertragung der Bauhaus-Rechte gegen das Berliner Bauhaus-Archiv klagen. Beide Seiten hätten sich auf ein Aussetzen der Klagefrist geeinigt, um Zeit für Gespräche zu haben. Das teilte ein Sprecher der Stadt Dessau vorige Woche mit. Die Bauhausstadt Dessau und das Land Sachsen-Anhalt wollten unter dem eigenen Markenzeichen „bauhausdessau“ weltweit Bauhaus-Objekte vermarkten und so die regionale Wirtschaft ankurbeln. Als Folge der deutschen Teilung vergibt jedoch allein das Berliner Bauhaus-Archiv unter dem Markenzeichen „original bauhaus modell“ die Rechte für einen Nachbau von Bauhaus-Gegenständen. Dessau vertritt die Auffassung, die Bauhaus-Künstler seien vor 1933 städtische Angestellte gewesen.

 

Kein Schadensersatz bei Behindertengeburt mehr

PARIS. In Frankreich sollen die umstrittenen Entschädigungen von Behinderten für ihre Geburt abgeschafft werden. Die Nationalversammlung sprach sich letzte Woche in erster Lesung für eine Gesetzesvorlage aus, nach der die Tatsache, auf die Welt gekommen zu sein, kein Grund für eine Entschädigung mehr ist. Das Kabinett des sozialistischen Premiers Lionel Jospin reagiert damit auf die massive Kritik von Ärzten und Behindertenverbänden an höchstrichterlichen Entscheidungen, wonach bei Behindertengeburten Schadensersatz geleistet werden muß. Im November 2001 hatte der Pariser Kassationshof bekräftigt, daß im Falle von Fehldiagnosen für die Geburt eines behinderten Kindes Schadensersatz zu leisten sei.

 

Diestel schreibt Vorwort für neues Stasi-Buch

BERLIN. Ein im März erscheinendes Buch sorgt bereits jetzt für Furore. 20 ehemalige Generäle und Mitarbeiter der DDR-Staatssicherheit bereiten eine Publikation mit dem Titel „Die Sicherheit - zur Abwehrarbeit des MfS“ vor. Unter den Autoren sollen sich auch die beiden Stellvertreter des früheren Ministers für Staatssicherheit Erich Mielke, Wolfgang Schwanitz und Gerhard Neiber, befinden. Nun fürchtet der Verlag „Das Neue Berlin“ juristische Konsequenzen. „Einige Autoren sind durch die Bundesanwaltschaft mit Kontaktsperre belegt“, sagte der Chef des Verlages. Man habe deshalb juristische Vorsorge getroffen. Der letzte DDR-Innenminister Peter-Michael Diestel, der für die Auflösung der Stasi zuständig war, bestätigte, daß er mit der Vertretung beauftragt worden sei und außerdem ein Vorwort schreibe.

 

Benefizkonzert für Heimatvertriebene

BONN. Zu einem Benefizkonzert zugunsten der Stiftung der deutschen Heimatvertriebenen lädt das Zentrum gegen Vertreibung am 17. Februar in die Paulskirche nach Frankfurt am Main ein. Das Konzert mit den Augsburger Domsingknaben, die unter anderem Motetten, Madrigale und Orgelwerke von Bach bis Palestrina bringen werden, steht unter der Schirmherrschaft des hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU). Grußworte halten Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und der Publizist Peter Scholl-Latour. Das Benefizkonzert beginnt um 16 Uhr, der Eintritt beträgt 50 Euro.

 

Kirchen verloren rund 400.000 Mitglieder

HANNOVER/BONN. Die beiden Volkskirchen haben im Jahr 2000 zusammen rund 400.000 Mitglieder verloren. Das geht aus den neuesten Zahlen der EKD und der katholischen Bischofskonferenz hervor. Danach sind 65 Prozent der deutschen Bevölkerung Mitglieder der Volkskirchen. Hinzu kommen knapp 900.000 Angehörige evangelischer Freikirchen. 26,8 Millionen Katholiken stehen 26,6 Millionen evangelischen Kirchenmitgliedern gegenüber.


 
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