© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    05/02 25. Januar 2002

 
Geschmack bewiesen
Die österreichische Wochenzeitung „Zur Zeit“ erscheint in kleinerem Format und mit neuer Optik
Thorsten Thaler

Die österreichische Wochenzeitung Zur Zeit hat sich mit Beginn dieses Jahres ein neues Gewand zugelegt. Mit der optischen Auffrischung will das 1997 aus der Österreich-Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT hervorgegangene Blatt lesbarer und zeitgemäßer werden, ohne Linie und Inhalt preiszugeben. „Hart in der Sache, anpassungsfähig in der Art und Weise“, wie der Chefredakteur Andreas Mölzer im Editorial der ersten Ausgabe dieses Jahres schreibt. Der Relaunch soll das Blatt vor allem für neue und jüngere Leserschichten attraktiv machen, an dem inhaltlichen Kurs werde sich nichts ändern, versichert Mölzer. Die Zur Zeit werde auch künftig „wertkonservativ, kulturdeutsch, bürgerlich im besten Sinne des Wortes politisch berichten, analysieren und kommentieren“, schreibt der ehemalige FPÖ-Bundesrat und frühere Haider-Berater.

Zu den augenfälligsten Neuerungen gehört das kleinere, handlichere Format der Zeitung, neue Schrifttypen, mehr Farbe - und eine Erweiterung des Umfangs auf 32 Seiten. Neben Innen- und Außenpolitik, Wirtschaft und Kultur will sich die Zur Zeit so verstärkt dem Mediengeschehen widmen sowie dem herrschenden Zeitgeist eine dezidiert konservative Sicht entgegensetzen, ihn bestenfalls sogar prägen.

Ob das der Redaktion um Andreas Mölzer gelingt, bleibt abzuwarten. Mit der Auswahl ihres neuen Gewands hat die Zur Zeit jedenfalls Geschmack bewiesen. Während selbst große, finanzstarke Blätter in der Kleiderkammer mit der Aufschrift „Zeitungsdesign“ gelegentlich zielsicher danebengreifen (hierzulande passierte das zuletzt der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung), wirkt die neue Optik der Zur Zeit durchdacht und ansprechend.

Informationen: Zur Zeit, Postfach 80, A-1031 Wien


 
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