Die eiserne Marxistin aus dem PDS-Vorstand und Stimme der Kommunistischen Plattform, Sahra Wagenknecht, geriert sich nicht nur äußerlich als stramme Klassenkämpferin à la Rosa Luxemburg. Wenn es um innerparteiliche Reformen geht, beweist sie immer wieder ihre doktrinäre Kompromißlosigkeit.

Diese exponierte Stellung verlangt allerdings eine untadelige Lebensführung, um möglichst wenig angreifbar zu sein. Doch die Machenschaften ihres Ehemanns, des bereits vorbestraften Ralph Thomas Niemeyer, haben nun durch erneute Finanzbetrügereien en gros (71 Millionen Dollar) sogar die polizeiliche Hausdurchsuchung der gemeinsamen Kölner Wohnung verschuldet. Dadurch belastet er Wagenknecht in doppelter Hinsicht.

Erstens dürfte auch ihr Leumund Kollateralschäden davontragen, zweitens, weit wichtiger, könnte ihr glaubwürdiger Kampf „für das Proletariat“ durch die Aura solch bourgeoiser Geldbeträge Schaden nehmen.