© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    07/02 08. Februar 2002

 
Meldungen

Enzensberger erhält Ludwig-Börne-Preis

MAINZ. Der Lyriker, Essayist und Übersetzer Hans Magnus Enzensberger erhält den mit 20.000 Euro dotierten Ludwig-Börne-Preis. Die Auszeichnung für besondere Leistungen in den Bereichen Essay, Kritik und Reportagen wird am 2. Juni in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Der Preis ist benannt nach dem Autor Ludwig Börne (1786-1837), der sich mit Humor und poetischen Fiktionen gegen die politische und kulturelle Reaktion wandte. Zur diesjährigen Verleihung hieß es, Enzensberger gehöre wie Börne zu den tonangebenden Intellektuellen seiner Zeit: „Seit nunmehr einem halben Jahrhundert spiegeln seine Essays, Reportagen und Gedichte kunstfertig die politische Ideengeschichte der Bundesrepublik wider. Ein Moralist bester westeuropäischer Provenienz, allem ideologisch Doktrinärem abgeneigt, der Freiheit des Geistes verschrieben, erweist er sich in der Nachfolge Börnes als wahrer Humanist.“ Zu den bisherigen Preisträgern gehören der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki, der Publizist und Historiker Joachim C. Fest sowie im vergangenen Jahr Spiegel-Herausgeber Rudolf Augstein.

 

TV-Film „Der Tunnel“ startet in US-Kinos

MÜNCHEN. Der deutsche Fernsehfilm „Der Tunnel“ über eine Flucht aus der DDR kommt im Frühjahr in die amerikanischen Kinos: Der Verleiher Roxie Releasing aus San Francisco hat sich auf dem Internationalen Filmfestival in Rotterdam die US-Rechte an der Kinofassung des Sat1-Zweiteilers von Regisseur Roland Suso Richter gesichert, wie Kirch Media vergangenen Donnerstag mitteilte. „Der Tunnel“ sei bereits erfolgreich in Frankreich und Französisch-Kanada angelaufen und auf zahlreichen Festivals gefeiert worden, darunter beim World Film Festival in Montreal, wo er mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde. Ausländische Filmkritiker bezeichneten die wahre Geschichte der dramatischen Flucht von Ost- nach West-Berlin als „den besten deutschen Film seit ’Das Boot‘“. Nico Hofmann, Produzent des Films, erklärte: „Mit dem Verkauf von ’Der Tunnel‘ nach Amerika ist für mich ein Produzententraum in Erfüllung gegangen. Nach den ausverkauften Vorführungen in New York und Los Angeles war uns allen klar, daß das amerikanische Publikum mit Begeisterung auf diesen Film über einen wichtigen Abschnitt deutscher Geschichte reagieren würde.“

 

Martin Luther als Filmheld im Kino

BERLIN. Das Leben des Reformators Martin Luther (1483-1546) kommt mit Joseph Fiennes („Shakespeare in Love“) in der Hauptrolle auf die Leinwand. Regie führt der Kanadier Eric Till, der bereits bei dem Drama um den NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer hinter der Kamera stand. Das teilte die Neue Filmproduktion vorige Woche mit, die den Film mit ihrem amerikanischen Partner Aid Association for Lutherans (AAL) realisieren will. Ebenfalls mitwirken sollen Peter Ustinov, Bruno Ganz, Mathieu Carrière und Uwe Ochsenknecht. Gedreht wird ab dem Frühjahr an Originalschauplätzen in Mitteldeutschland, Bayern, Italien und Tschechien. Die Produktionskosten werden auf mehr als elf Millionen Euro veranschlagt.


 
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