© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    08/02 15. Februar 2002

 
Meldungen

Untergang der „Wilhelm Gustloff“ wird verfilmt

POTSDAM. Anfang nächsten Jahres soll der Untergang des Flüchtlingsschiffs „Wilhelm Gustloff“ an Originalschauplätzen nachgedreht werden. Nach dem Erscheinen der Grass-Novelle „Im Krebsgang“ erhält das Filmthema neue Aktualität. Wie der Sprecher der Ufa-Film&TV-Produktion in Potsdam-Babelsberg, Marcel Mohaupt, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT betonte, habe man mit den Vorbereitungen für das Projekt schon lange vor dem Erscheinen des Grass-Buches begonnen. „Bereits seit dem vergangenen Jahr recherchieren wir zu diesem Thema“ ,so Mohaupt, „weil in der letzten Zeit das Interesse der Deutschen an historischen Stoffen gewachsen ist.“ Die breite Resonanz auf die neue Grass-Novelle sei eine zusätzliche Bestätigung, sich dieses spannenden Stoffes anzunehmen. Das Projekt betreut derzeit der Chef der Ufa-Film&TV-Produktion, Norbert Sauer, persönlich. Inzwischen ist die Recherche-Arbeit abgeschlossen und es wird bereits am ersten Drehbuchentwurf geschrieben. Autor ist Rainer Berg, unter anderem Verfasser des TV-Zweiteilers „Der Tanz mit dem Teufel“. Noch nicht ganz klar ist, ob es sich um eine Collage aus Dokumentarfilm und Fiktion - wie man sie zuletzt bei der Verfilmung der Familiengeschichte der Manns sehen konnte - oder um einen reinen Spielfilm handeln wird. „Wir tendieren allerdings zu Letzterem“, so Mohaupt gegenüber der JF. Der Kinostart ist für Ende 2003 vorgesehen.

 

Theater: Nie wieder „Zehn kleine Negerlein“

HANNOVER. Agatha Christies Theater-Klassiker „Zehn kleine Negerlein“ wird nun auch in Deutschland unter neuem Titel auf die Bühne kommen. Das erreichte die Antidiskriminierungsstelle der Stadt Hannover. Der neue Titel ist noch nicht bekannt, teilte die Stadt Hannover am Mittwoch mit. Nach Angaben der Antidiskriminierungsstelle heißt das Stück, das Agatha Christie im Jahre 1939 unter dem Titel „Ten little niggers“ verfaßte, in Großbritannien und den USA schon seit Jahrzehnten „And then there were nine“. In Hannover führte bereits im Jahr 2000 eine Aufführung unter dem alten Titel „Zehn kleine Negerlein“ zu Protesten. Die Antidiskriminierungsstelle wandte sich daraufhin zunächst ohne Erfolg an die Londoner Firma „Agatha Christies Limited“, die im Auftrage der Erben die Rechte am Werk der Krimiautorin verwaltet. Eine bevorstehende weitere Aufführung mit dem diskriminierenden Titel führte im Januar erneut bei der Antidiskriminierungsstelle zu Protestanrufen, vor allem von Afrikanern. Die Stadt wandte sich erneut an Agatha Christies Limited. Daraufhin erklärte die Firma, die Werke Agatha Christies sollten keinen Anlaß zu Mißvergnügen und Empörung geben. Da sich Wirkung und Bewertung bestimmter Worte im Laufe der Zeit verändert hätten, sei man mit den Bühnenverantwortlichen und dem deutschen Verlag übereingekommen, den Titel und den Text des Theaterstückes für künftige Produktionen in Deutschland zu ändern.

 

Freundeskreis lädt zu Jünger-Symposion ein

WILFLINGEN. Das diesjährige Jünger-Symposion des Freundeskreises der Brüder Ernst und Friedrich Georg Jünger findet vom 22. bis 24. März im Kloster Heiligkreuztal statt. Referenten sind neben anderen Sebastian Kleinschmidt („Gerhard Nebels Jünger-Bild“), Günter Figal („Jünger und Goethe“), Francesco Fiorentino („Waldgänger nach der Revolte. EJ und Heiner Müller“), Friedrich Gaede („Feuer, Licht und Dunkelheit. Beobachtungen zu Jünger, Grimmelshausen und Grass“), Albert von Schirnding („Die Brüder Jünger und Clemens und Sophie Dorothee Podewils“), Helmut Lethen („EJ und Konrad Lorenz“) und Thomas Pekar („Entfernte Verwandtschaften. EJ und Japan“).


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen