© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    11/02 08. März 2002

 
Meldungen

Vom Landwirt zum Energiewirt

KASSEL. „Energie vom Acker“ heißt das Ziel, dem die Forschungsgruppe um Konrad Scheffer (Kassel) wieder ein Stück näher gekommen ist. Finanziert von der Raimann-Dübber-Stiftung kann auf einem landwirtschaftlichen Betrieb bei Göttingen eine Biogasanlage errichtet werden; im Frühjahr 2002 wird mit dem Bau begonnen. Der Grundgedanke ist ein seit den achtziger Jahren entwickeltes und in zahlreichen Labor- und Feldversuchen getestetes Verfahren zur Erzeugung und Verwertung landwirtschaftlicher Biomassen. Landwirte könnten damit ihr Einkommen aufbessern.

 

Künstliche Mutter wird bald serienreif sein

WASHINGTON. In ein paar Jahren soll es möglich sein, daß Embryos in künstlichen Gebärmüttern heranwachsen, schreibt Tony Blankley in der Washington Times. Er berichtet, daß Frau Hung-Ching Liu vom Zentrum der Cornell-Universität für reproduktive Medizin und Infertilität, eine künstliche Gebärmutter hergestellt habe, indem sie Zellen vom Inneren einer natürlichen Gebärmutter auf einem biologisch abbaubaren „Gestell“ wachsen ließ, das wie ein weiblicher Uterus geformt war. Ärztin Liu implantierte einen Embryo, der von einem früheren Invitro-Fertilisations-Programm übriggeblieben war; nach sechs Tagen wurde der Testlauf gestoppt. Das nächste Mal soll das Embryo 14 Tage Zeit für die Entwicklung haben, um beobachten zu können, „ob sich die Embryos in den Wänden der künstlichen Gebärmütter verwurzeln, und mit Adern verbinden und ihre Zellen sich in primitive Organe differenzieren, bis sie sich schließlich in einen einfachen Mutterkuchen verwandeln.“ Wissenschaftler gehen davon aus, daß diese Methode sowie eine von Yoshinori Kuwabara von der Junendo Universität entwickelte fähig sein wird, ein Kind neun Monate lang auszutragen.

 

Geschichtsverein „Heimat“ rechtslastig

KIEL. Die Zeiten, in denen sich die ländliche Honoratiorengesellschaft für Heimatgeschichte begeisterte, sind längst vorbei. Entsprechend schwer leiden regionale Geschichtsvereine unter Mitgliederschwund. Auch der über hundert Jahre alte „Verein zur Pflege der Natur- und Landeskunde Schleswig-Holstein undHamburg“ klagt über diese Entwicklung. Auf 440 zahlende Mitglieder ist der Verein inzwischen geschrumpft, dem die rot-grüne Landesregierung vor einiger Zeit zudem jährliche Zuschüsse gestrichen hat. Um die Attraktivität seines Organs, der wissenschaftlich renommierten Zeitschrift Die Heimat, zu steigern, hat der Vorstand bei der letzten Mitgliederversammlung vorgeschlagen, diesen Namen zu ändern. „Heimat“ steige als Antwort auf die Globalisierung zwar wieder im Kurs, doch als „Logo“ für Verein und Zeitschrift sei der Titel heute inakzeptabel, da er mit „rechtslastigem Gedankengut“ in Verbindung gebracht werde.


 
Versenden
  Ausdrucken Probeabo bestellen