© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    14/02 29. März 2002

 
Meldungen

Zuwanderungszahlen sinken deutlich

KOPENHAGEN. Ein Vierteljahr nach dem Amtsantritt der Mitte- Rechts-Regierung von Premier Anders Fogh Rasmussen zeigt das neue Ausländerrecht erste Wirkungen. Die Zahl von Asylanträgen ist im Januar und Februar gegenüber 2001 um fast die Hälfte gesunken. Bis Jahresende werde die Zahl von 12.512 Anträgen für 2001 vermutlich deutlich unterschritten, teilte das Kopenhagener Ausländeramt mit. Bei den professionellen "Asylantenhändlern" sei die "dänische Botschaft angekommen", sie schickten ihre "Kundschaft" nun in andere Länder, erklärte Einwanderungsminister Bertel Haarder letzte Woche. Zu Jahresanfang hatte die von der rechten Volkspartei (DF) tolerierte Regierung das Recht auf Familienzusammenführung eingeschränkt und das "De-Facto-Asyl" gestrichen. Die Gesetzesnovelle wurde von linken und christlichen Parteien scharf kritisiert.

 

EU kritisiert Situation der Zigeuner

PRESSBURG. Der Direktor der EU-Kommission für Beitrittsverhandlungen mit der Slowakei, Dirk Meganck, hat mehr Engagement für die Minderheit der Zigeuner angemahnt. "Die ethnischen Roma leben in der Slowakei in schrecklichen Bedingungen. Ich war und bin schockiert", sagte der EU-Beamte letzten Sonntag in Preßburg. Das Problem gebe es aber auch in anderen EU-Kandidatenländern. "Am dringendsten sind die Probleme mit der Schulbildung der Kinder und die Situation in den Roma-Siedlungen. Wir müssen mindestens einen minimalen Lebensstandard in diesen Siedlungen sicherstellen", forderte Meganck. Nach offiziellen Angaben gibt es in der Slowakei 616 Roma-Siedlungen ohne elementare Infrastruktur, in denen etwa 126.000 Menschen leben. Mehr als 400 davon befinden sich in der Ostslowakei. Die Arbeitslosenquote der Roma beträgt fast 100 Prozent. Die einzigen offiziellen Einnahmequellen der Zigeuner sind Sozialhilfe und Kindergeld. Laut Schätzungen lebt fast eine halbe Million Roma in der Slowakei.

 

Weitere Milliarden für Anti-Terror-Aktionen

WASHINGTON. Der US-Präsident George W. Bush hat den Kongreß um weitere 27,1 Milliarden Dollar für die innere Sicherheit und den Kampf gegen den Terror gebeten. Sollte der Antrag von letzter Woche bewilligt werden, würde der nach dem 11. September für Anti-Terror-Maßnahmen eingerichtete Etat auf 67,1 Milliarden Dollar ansteigen. Etwa die Hälfte der zusätzlichen 27 Milliarden sind für Verteidigungsministerium und Geheimdienste vorgesehen. Ein Großteil der Summe soll für den Einsatz in Afghanistan und für weitere Militäroperationen im Ausland eingesetzt werden. Rund 5,6 Milliarden Dollar sollen für New York bestimmt sein, weitere 4,7 Milliarden für die Finanzierung verschärfter Sicherheitsmaßnahmen im Flugverkehr. Etwa 29 Millionen Dollar erhält die kolumbianische Regierung für ihren Kampf gegen Rebellengruppen.

 

Christen auf den Molukken ermordet

JAKARTA. Auf der zu Indonesien gehörenden Molukken-Insel Ambon sind erneut zwei Christen ermordet worden. Der 46jährige Mann und seine 15jährige Tochter seien zunächst als vermißt gemeldet worden. Letzte Woche wurden die Leichen nahe des von Christen bewohnten Ortes Hative Besar entdeckt. Der Mordanschlag sei ein "Attentat auf den Frieden", kommentierte der vatikanische Missionsnachrichtendienst "Fides". Die unter Schirmherrschaft der indonesischen Zentralregierung erreichte Friedensvereinbarung vom 12. Februar sollte die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Christen und Muslimen beenden. Dabei waren in den vergangenen drei Jahren 13.500 Menschen getötet worden. Die ostindonesische Inselgruppe ist eine traditionelle Wirkungsstätte christlicher Missionare aus Europa und Australien.


 
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