© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/02 05. April 2002


Brüssels teuflische Fratze
von Alexander Barti

Von den bundesrepublikanischen Medien weitgehend unbemerkt, hat das Europaparlament kürzlich einen Bericht verabschiedet, in dem die Verurteilung der katholischen Kirche wegen ihrer moralischen Positionen und ihrer Haltung zu von Frauen im Priesteramt gefordert wird. Das Dokument "Frauen und Fundamentalismus" wurde von der spanischen Sozialistin María Izquierdo Rojo verfaßt; unter anderem werden darin die Leiter religiöser Organisationen und extremistischer politischer Bewegungen verurteilt, welche "die Rassendiskriminierung, Fremdenhaß, Fanatismus und Ausgrenzung der Frau aus Leitungspositionen in der politischen und religiösen Hierarchie fördern".

Was man als völlig naiver Mensch als ein Manifest des Laizismus hinnehmen kann, zeigt sich bei genauerer Betrachtung als teuflische Fratze eines totalitären Liberalismus, der sich anschickt, auch die religiösen Unterschiede erbarmungslos zu planieren. Sollte sich nicht in naher Zukunft eine entschlossene Widerstandsbewegung bilden, die europaweit den totalitär-humanistischen Tendenzen Einhalt gebietet, könnte die düstere Vision einer europäischen Sowjetrepublik schnell eine bedrückende Wirklichkeit werden. Fest steht: Mit ein bißchen "Lobbyarbeit" in Brüssel ist es nicht mehr getan - wenn man das Ruder rumreißen will, wird man mit harten Bandagen um die weltanschauliche Vorherrschaft kämpfen müssen. Ob die lahmen C-Parteien dazu die Kraft und den Willen haben, ist mehr als zweifelhaft.


 
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