© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/02 05. April 2002

 
Meldungen

EU will mehr Güter auf die Schiene bringen

BRÜSSEL. Die EU-Kommission will den europäischen Bahnverkehr mit einem Maßnahmenpaket stärken. Seit 1970 sei der Schienenanteil am gesamten Güterverkehr von 21 auf 8 Prozent zurückgegangen. Im grenzüberschreitenden Verkehr liege die Transportgeschwindigkeit nur noch bei 18 Kilometern pro Stunde, kritisiert die Kommission. Laut Verkehrskommissarin Loyola de Palacio ist für 2004 eine EU-Eisenbahnagentur als eine Art länderübergreifende Regulierungsbehörde geplant. Sie soll in Fragen der Eisenbahnsicherheit und der Interoperabilität technischer Ansprechpartner für die betroffenen Industriezweige und Mitgliedsländer sein. Für den internationalen Eisenbahnverkehr sollen einheitliche verbindliche Rechtsvorschriften erarbeitet werden und die Struktur der Sicherheitsvorschriften vereinheitlicht werden. Ab 2003 soll der internationale Eisenbahndienst auf den 50.000 Kilometer langen Schienenwegen des Transeuropäischen Schienengüternetzes geöffnet werden. Für den innerstaatlichen Eisenbahngüterverkehr ist die Öffnung bereits ab 2006 vorgesehen. In den USA rollten 40 Prozent des Güterverkehrs über die Schiene. Dies sein Beweis, "daß die Bahn auch in hoch entwickelten Industriestaaten eine viel bedeutendere Rolle spielen kann", so die EU-Kommission.

 

Erstmals mehr Müll-Importe als -Exporte

BERLIN. Im Jahr 2000 wurden laut Umweltbundesamt erstmals mehr genehmigungspflichtige Abfälle nach Deutschland importiert als exportiert. Zwei Millionen Tonnen wurden eingeführt, 1,6 Millionen Tonnen ausgeführt. Genehmigungspflichtig sind gefährliche Abfälle sowie alle Abfälle, die "in der EU-Abfallverbringungsverordnung nicht ausdrücklich als nicht genehmigungspflichtig benannt sind". An nicht genehmigungspflichtigen Abfällen wurden 8,5 Millionen Tonnen eingeführt und 16 Millionen Tonnen ausgeführt. Die größten Mengen an genehmigungspflichtigem Abfall gingen mit fast einer Million Tonnen nach Nordrhein-Westfalen. Der Export von gefährlichen Abfällen in Staaten, die nicht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) angehören (meist Entwicklungsländer), ist seit 1998 verboten.

 

Erste Sparmaßnahmen wegen Wassermangel

NEW YORK. Der Bürgermeister von New York, Michael Bloomberg, hat wegen akuten Wassermangels drastische Sparmaßnahmen angekündigt. Die Wasservorräte seien "brutal" zurückgegangen, erklärte der Republikaner letzte Woche. Derzeit seien die Wasserspeicher nur zur Hälfte gefüllt, obwohl sie zu dieser Jahreszeit bei 90 Prozent stehen müßten. Die Stadtverwaltung prüfe, inwieweit sie bei der Straßenreinigung, der Bewässerung von Grünflächen und bei Brunnen Wasser sparen könne. Industriebetriebe und Geschäfte müssen ihren Wasserverbrauch um 15 Prozent einschränken. Sollten sie dies nicht tun, drohen Strafen von bis zu 1.000 Dollar (etwa 1150 Euro). Im Winter war an der US-Ostküste ungewöhnlich wenig Niederschlag gefallen.


 
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