© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    15/02 05. April 2002


JF intern
Gute Kinderstube?

Daß die JF noch immer viel zu unbekannt ist, dürfte nichts Neues sein. Auch deswegen verschicken wir Belegexemplare. In der Regel erfahren wir nicht, wie die Zeitung zur Kenntnis genommen wird; manchmal geschieht es aber, daß erstaunte Zeitgenossen ganz angetan sind ob der quer zum Zeitgeist gebürsteten Neuigkeiten; ausgesprochen selten bekommen wir ablehnende Briefe.

Und solche Belegexemplare haben Wirkung, wenn wir uns daran erinnern, daß zum Beispiel daraufhin schon die SPD-Schatzmeisterin Inge Wettig-Danielmeier in Leserbriefen ausführlich zu unseren Analysen Stellung bezogen hat. Das jüngst eingetrudelte Brieflein aus dem Büro Gerhard Schröders ist daher ein ganz besonderes "Schmankerl". Offenbar wurde dort jahrelang die JUNGE FREIHEIT fleißig gelesen, bis es am 25. März hieß: "Bitte verschonen Sie uns in Zukunft von der Zusendung Ihres Blattes, wir legen keinerlei Wert auf dessen Lektüre", so Astrid Nitschke im Auftrag der "Referentin des Parteivorsitzenden", Mechthild Reith.

Das Problem ist nicht das mangelnde Interesse, peinlich ist der unbeholfene Stil der Absage: keine Anrede, kein "freundlicher Gruß" am Ende - einfach kleinkariert. Zeigt sich da die Kinderstube der Neuen Mitte, oder versteht man das unter "volkstümlich"? Alexander Barti


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