© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    19/02 03. Mai 2002

 
Meldungen

Wiederwahl von Jepsen scheidet die Geister

HAINBURG. Führende Vertreter der evangelischen Kirche haben der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen zur Wiederwahl gratuliert, darunter der EKD-Ratsvorsitzende, Manfred Kock, und der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Hans Christian Knuth. Am 28. April bestätigte die Nordelbische Synode die 57jährige Jepsen für weitere zehn Jahre im Amt. Die Theologin, die einen "sanften Feminismus" vertritt, machte in ihrer bisherigen Amtszeit Schlagzeilen wegen ihres Eintretens für die eingetragene Partnerschaft von Schwulen und Lesben sowie die Segnung gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften. Kritik an Jepsens Wiederwahl übte die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Nordelbien. Die Bischöfin sei im Kirchenvolk umstritten, so der Vorsitzende der theologisch konservativen Sammlung, der Hamburger Pastor Ulrich Rüg. Viele könnten sich mit ihrer Theologie nicht identifizieren, nähmen Anstoß an ihren politischen Stellungnahmen und fühlten sich von ihr nicht repräsentiert. Wenn die Basis zu entscheiden hätte, wäre die Wahl anders ausgefallen, vermutet Rüß.

 

Das Recht zu sterben ist kein Menschenrecht

STRASSBURG. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hat den Fall einer Britin zurückgewiesen, die wegen ihrer fast vollständigen Behinderung das Recht zu sterben einklagen wollte. Die Straßburger Richter entschieden letzten Montag, daß der Wunsch von Diane Pretty, wegen ihrer unheilbaren Krankheit sterben zu wollen, kein Menschenrecht sei. Die 43jährige, die vom Hals an gelähmt ist, will sich mit der Hilfe ihres Mannes das Leben nehmen. Ein britisches Gericht hatte aber entschieden, daß Prettys Gatte im Fall der Sterbehilfe strafrechtlich verfolgt werden müsse. Diane Pretty argumentierte, das Recht zu sterben sei in ihrem Fall nach EU-Rechtslage ein Menschenrecht. Ihre Anwälte betonten, die Entscheidung des britischen Gerichts verstoße gegen das Menschenrecht auf Selbstbestimmung. Sterbehilfe kann in Großbritannien nach geltendem Recht mit einer Haftstrafe bis zu 14 Jahren geahndet werden.

 

Johano Strasser ist neuer PEN-Präsident

DARMSTADT. Der Schriftsteller Johano Strasser ist in Darmstadt zum neuen Präsidenten des deutschen PEN-Zentrums gewählt worden. Der 62jährige Autor aus Berg am Starnberger See tritt die Nachfolge des Exiliraners Said aus München an, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Strasser war seit 1995 Generalsekretär des PEN. Diesen Posten übernimmt jetzt der 60 Jahre alte Wilfried Schoeller, Literaturredakteur beim Hessischen Rundfunk und Moderator der ARD-Sendung "Bücher-Report". Der Verband will sich nach den Worten von Strasser stärker in die deutsche und europäische Kulturpolitik einmischen, zum Beispiel bei Fragen der Buchpreisbindung. Aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen wurde der Autor Erich Köhler wegen seiner Tätigkeit für die DDR-Staatssicherheit. Der 73jährige Köhler aus dem Spreewalddorf Alt-Zauche soll unter anderem seinen Kollegen Klaus Schlesinger bespitzelt haben.

 

Ostdeutsche Kulturtage

Auf dem Programm der 10. Ostdeutschen Kulturtage des Bundes der Vertriebenen, Landesverband Thüringen, stehen landesweit über 60 Veranstaltungen. Die feierliche Eröffnung findet am 4. Mai auf der Runneburg in Weißensee statt. Am 22. Juni enden die Kulturtage mit einer großen Abschlußveranstaltung in der Stadthalle von Arnstadt. Während der gesamten Zeit wird im Rathaus von Bad Berka die Bilder-Ausstellung "Breslau einst und jetzt" gezeigt. Info: 03 61 / 7 30 25-0

 

Sprach-Pranger: "Exel Nordic Walker 'Sport': Stabiler und leichter Carbonfiber-Walking-Stock für athletisches Nordic Walking, mit Exel-Asphalt-Pad, speziell für Walking auf Asphalt, geformtem Aero-Griff, einstellbarer Evolution-Schlaufe mit Exel-System und austauschbarer Lock-Walker-Spitze."

Werbetext in einem "Intersport"-Prospekt für einen Wanderstock


 
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