© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    21/02 17. Mai 2002

 
Meldungen

Katholische Kirche weiter unter Druck

MOSKAU. Der katholische Bischof der südrussischen Diözese Saratow, Kliment Pickel, hat letzte Woche eine Vortragstournee in der Schweiz abgesagt. Pickel, der deutscher Staatsbürger ist, befürchtet ein Wiedereinreiseverbot, wie es im April dem Bischof von Irkutsk, Jerzy Mazur, widerfuhr. Mazur war Mitte April am Moskauer Flughafen an der Wiedereinreise aus seiner Heimat Polen gehindert worden. Die rund 1,3 Millionen Katholiken in den vier Diözesen Rußlands sind seit Monaten Anfeindungen ausgesetzt. Die orthodoxe Kirche beansprucht die kirchenrechtliche Oberhoheit über ganz Rußland. Pickel traf seine Entscheidung nach Rücksprache mit dem Moskauer Erzbischof Tadeusz Kondrusiewicz und Erzbischof Georg Zur, dem Apostolischen Nuntius in Moskau. Beide waren der Meinung, daß derzeit eine "freiwillige" Ausreise aus Rußland für Pickel "zu riskant" wäre. "Strengste Kontrollen unserer Gemeinden und Einrichtungen durch die Justizbehörden" würden durchgeführt, erläuterte Pickel. In Schulen und Betrieben gäbe es "antikatholische Unterschriftensammlungen" und in der Presse eine "Flut übelster, katholikenfeindlicher Reportagen". Die Diözese Saratow hat 42 Millionen Einwohner, wovon 35.000 katholisch sind. Pickel lebt seit 1990 als Priester in Rußland und ist seit 1998 Bischof.

 

Terror-Aktionen mit EU-Geldern finanziert?

TEL AVIV/BRÜSSEL. Israel hat letzte Woche den Vorwurf erhoben, daß ein Teil der EU-Gelder für Palästina zur Finanzierung von Terror-Aktionen verwendet wird. EU-Außenkommissar Chris Patten erklärte dazu, daß die EU-Gelder an strenge Bedingungen geknüpft würden. Man werde die Vorwürfe aber sorgfältig prüfen. Zwischen 1993 und 2001 stellte die EU etwa eine Milliarde Euro an günstigen Krediten und Darlehen ohne Rückzahlverpflichtung für die Palästinensische Autonomiebehörde bereit. Dazu kamen weitere 400 Millionen Euro als Beiträge an das UN-Hilfswerk für palästinensische Flüchtlinge (Unrwa). Seit Juni 2001 zahlt die EU monatlich zehn Millionen Euro zur Kompensation der nach Ausbruch der "Zweiten Intifada" von Israel unterbundenen Transferzahlungen. Die Gelder werden laut EU-Angaben nach Vorgaben des Internationalen Währungsfonds kontrolliert.

 

Gefallenendenkmal schwer beschädigt

WIEN. Das Gefallenendenkmal in der Aula der Uni Wien ist am 8. Mai schwer beschädigt worden. Dem "Siegfriedskopf" wurde die Nase abgeschlagen. Das Bündnis "Verhindert den Naziaufmarsch" erklärte, der Kopf sei "ein faschistisches Denkmal", das "skandalöserweise" immer noch in der Aula stehe. Die Nase sei durch "AntifaschistInnen" abgestemmt worden. Jetzt solle die Uni auch den Rest des Denkmals abtragen. "Die Linken wollen offenbar, daß Demokratie und Meinungsfreiheit auf der Wiener Universität keinen Platz mehr haben", meinte Lukas Brucker vom Ring Freiheitlicher Studenten.


 
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