© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de   21/02 17. Mai 2002


Meldungen

Zuwenig Lehrer, zuviel Ingenieure

KÖLN. Knapp 200.000 Akademiker, so das Kölner Institut für deutsche Wirtschaft, waren 2001 arbeitslos. Wie immer stecken die Überraschungen solcher Zahlen im Detail. Zunehmend weniger Probleme ins Berufsleben zu finden, haben nämlich die einstigen Sorgenkinder der Arbeitsvermittlung: die Lehramtsstudenten. Im Vergleich mit 2000 sank der Anteil arbeitsloser Pädagogen um zehn Prozent. Schlechter dran waren Wirtschaftswissenschaftler und Journalisten: hier erhöhte sich die Arbeitslosenquote um je zehn Prozent. Kurios mutet die Entwicklung bei den Ingenieuren an: 51.000 Hochschulabsolventen standen Ende September 2001 auf der Straße, obwohl die Industrie nicht müde wird, über den Mangel an qualifizierten Kräften vernehmlich zu klagen.

 

Erlebbares Barock: Schloß Wolfshagen

BERLIN. Seit dem 9. Mai gibt es auf der Autobahn Hamburg - Berlin einen Grund, im Landkreis Prignitz eine Ausfahrt zum Ausflug in die Geschichte zu nutzen. Schloß Wolfshagen, ein bis 1945 bewahrter Besitz der Gans Edlen Herren zu Putlitz, ist nach aufwendiger Restaurierung ab sofort als Museum der brandenburgischen Adelskultur wieder zugänglich. In einer historischen Rückschau hebt Torsten Foelsch hervor (Mitteilungsblatt der Landesgeschichtlichen Vereinigung für die Mark Brandenburg e. V., Nr. 2/02), wie stark die Inneneinrichtung zu SED-Zeiten litt. So wurden 1952 alle aus der Bauzeit (1786) stammenden, die Kriegstaten Friedrichs II. verherrlichende Leinwandtapeten undokumentiert vernichtet. Obwohl solche Verluste nicht ersetzt werden konnten, sind noch Wandpaneele, Schränke und Fußböden in so großer Zahl vorhanden, daß das rekonstruierte Interieur "wieder ein Barockschloß erlebbar gemacht" habe.

 

Erste Sätze:  Das Mondlicht fällt auf das Fußende meines Bettes und liegt dort wie ein großer, heller, flacher Stein.

Gustav Meyrink, Der Golem, Berlin 1915


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