© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de   21/02 17. Mai 2002


Blick in die Medien
Standort NRW
Ronald Gläser

Zur Strategie der Landesregierung von NRW gehört die Bündelung der Medienaktivitäten des Landes. Dazu wurde die NRW Medien GmbH aus der Taufe gehoben. Durch diese Institution werden sozialdemokratische Parteifreunde mit hochdotierten Posten versorgt. Mit der Vergabe von Fördermitteln wird die Richtung der Medienlandschaft gelenkt. Der Geschäftsführer verdient mit 225.000 Euro mehr als der Ministerpräsident. Er hat noch einige Nebenjobs und wird von einem Chauffeur in seinem Dienst-BMW herumkutschiert. Für ein großes Büro, Gehälter und Spesen gehen die Hälfte des Acht-Millionen-Budgets drauf. Nur der eigentlichen Aufgabe kommt diese Institution nicht nach. Die Landesregierung ist nämlich zerstritten und will keine Kompetenzen an das Unternehmen abgeben - ein Paradebeispiel für sozialistische Mißwirtschaft. Diese Politik der Landesregierung geht zurück in die Amtszeit von Johannes Rau. Diesen hat es allerdings längst ins Schloß Bellevue verschlagen. Kürzlich nahm er zur Gewalt in den Medien Stellung. In seiner Trauerrede in Erfurt geißelte er, daß selbst in Talkshows viel Aggression stecke. Gewalt werde zugunsten der Einschaltquoten inszeniert. Diese Einsicht kommt spät. Es war Rau, der beispielsweise Movieworld der Warner Bros. in der Region angesiedelt hat. Dieser Filmverleih hat nicht wenige gewaltverherrlichende Filme produziert und in die Kinos gebracht. Die Auswirkungen sind vermutlich verheerender als die Verschwendung von Steuergeldern in NRW.


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