© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    22/02 24. Mai 2002

 
Zeitschriftenkritik: idea-Spektrum
Christliche Hoffnung
Werner Olles

Mit der wöchentlich erscheinenden Zeitschrift idea-Spektrum hat sich die Evangelische Allianz, in der sich vor allem konservativ-evangelikal orientierte evangelische Freikirchen und Gemeinden zusammengeschlossen haben, eine Publikation geschaffen, die sich durchaus sehen lassen kann. Herausgegeben von der Evangelischen Nachrichtenagentur idea e.V. setzen sich die "Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt" - so der Untertitel - in Kommentaren und Artikeln nicht nur mit manchen "protestantischen Schmalspurtheologen" der EKD auseinander, deren ausgeprägter Hang zum Zeitgeist immer wieder Anlaß zu berechtigter Kritik bietet, sondern geben auch selbst ein Beispiel, wie die christliche Hoffnung auf Erlösung neu belebt werden kann.

Vor dezidierten Aussagen zur Abtreibung, Embryonenforschung und Segnung von homosexuellen Paaren drückt man sich ebensowenig, wie vor klaren Worten zum drohenden Pfarrermangel, der fast allen deutschen Landeskirchen gegen Ende dieses Jahrzehnts ins Haus steht. Kritisch bilanziert wird auch die zehnjährige Amtszeit der Hamburger Bischöfin Maria Jepsen, der theologisch konservative Kreise in der Nordelbischen Kirche vorwerfen für "ein erhebliches Maß an Verschwommenheit" hinsichtlich dessen, was den christlichen Glauben ausmache, gesorgt zu haben. Sie habe nicht nur "durch eine Fülle tagespolitischer Äußerungen den geringen Restbestand an kirchlicher Autorität" verschlissen, sondern ihr fehle auch "die Einsicht in Gottes Sicht von Familie und Ehe". So mißbrauche die Bischöfin "immer wieder ihr hohes kirchliches Amt als Anwältin für die gesllschaftliche Durchsetzung der Anerkennung homosexueller Lebenspartnerschaften und der geistigen Legitimierung des Lebensformenpluralismus". In den zehn Jahren ihrer Amtszeit sei sie ihrer Aufgabe "die Lehre zu verwerfen, die dem Evangelium widerspricht" nicht gerecht geworden.

Energisch widersprochen wird auch der Ansicht von Familienministerin Bergmann (SPD), Kinder könnten auch in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften ebenso gut aufwachsen wie in normalen Familien. Nach Ansicht des Leiters des Kinderzentrums München, Professor Theodor Hellbrügge, sind derartige Ausführungen wissenschaftlich nicht haltbar, da die geistige und seelische Entwicklung von Kindern entscheidend von der Familie abhänge, wobei besonders der Einfluß der Mutter während der ersten Lebensjahre von eminenter Bedeutung sei. Die Identifizierung gleichgeschlechtlicher Beziehungen mit Familien sei "geradezu absurd".

Anläßlich der Herausgabe einer Sonderbriefmarke zum 100jährigen Bestehen des Deutschen Freimaurermuseums in Bayreuth durch die Deutsche Post erklärt die Evangelische Allianz die Irrlehren der Freimaurer für unvereinbar mit dem christlichen Glauben und weist darauf hin, daß die römisch-katholische Kirche ihren Gläubigen die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge verbietet. Informiert wird auch über die judenchristlichen Gemeinden in Deutschland, deren Mitglieder an Jesus Christus als den verheißenen Messias glauben.

Anschrift: Evangelsiche Nachrichtenagentur idea e.V., Postfach 1820, 35528 Wetzlar. Der Einzelpreis beträgt 2 Euro, das Monatsabo kostet 5,90 Euro.


 
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