© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    25/02 14. Juni 2002

 
Meldungen

Aufruf zum Erhalt der Berliner Elisabethkirche

BERLIN. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat eine Spendensammlung zum Erhalt der Elisabethkirche in Berlin gestartet. Das im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. von Karl Friedrich Schinkel in der Invalidenstraße zwischen 1832 und 1835 erbaute und im Beisein von Kronprinzessin Elisabeth eingeweihte evangelische Gotteshaus wurde im Zweiten Weltkrieg durch eine Brandbombe schwer beschädigt. In der DDR war die Ruine dem weiteren Verfall preisgegeben. Nach der Wiedervereinigung begann die 1985 gegründete Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit den dringendsten Reparaturarbeiten. Inzwischen gilt die Elisabethkirche als Denkmal von nationaler und kultureller Bedeutung. Jetzt werden für die Restaurierung des nach antikem Vorbild gestalteten Säulenportals und der gesamten Außenfassade nach Angaben der Stiftung Denkmalschutz 400.000 Euro benötigt. Seit ihrer Gründung hat sich die gemeinnützige Stiftung für den Erhalt von Hunderten von Kulturdenkmälern in ganz Deutschland eingesetzt, darunter zahlreiche Dorf- Schloß- und Stadtkirchen, Bürgerhäuser, Klöster, Burgen und Schlösser. Weitere Informationen gibt es bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Koblenzer Str. 75, 53177 Bonn, Tel. 0228 / 95 73 80.

 

Anglikaner versilbern ihr Kunstschätze

LONDON. Aus Finanznot plant die anglikanische Staatskirche den Verkauf von Kunstwerken. Etwa 30 Millionen Euro soll die Veräußerung von zwölf Meisterwerken des spanischen Malers Francisco de Zurbaran (1598-1664) erbringen, wie die britische Tageszeitung The Times am 7. Juni meldete. Derzeit hängen die Gemälde aus dem 17. Jahrhundert im anglikanischen Bischofspalast von Durham. Mit dem Erlös könne die Hälfte des kirchlichen Defizits für dieses Jahr gedeckt werden. Weitere im Besitz der Anglikaner befindliche Kunstwerke könnten bald ebenfalls versilbert werden, darunter die Mappa Mundi, eine aus dem 13. Jahrhundert stammende Weltkarte, zur Zeit noch im Besitz der anglikanischen Diözese Hereford.

 

Gottesbekenntnis in EU-Verfassung verankern

BRÜSSEL. Die Deutsche Bischofskonferenz und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) haben ihre Unterstützung der Einigung Europas bekräftigt und zugleich wichtige Anliegen bei der Überarbeitung des europäischen Vertragswerkes benannt. In einer gemeinsamen Stellungnahme zum Konvent zur Zukunft Europas bezeichnen der Vorsitzende des Rates der EKD, Manfred Kock, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, die EU als "wichtigste gemeinschaftsbildende und friedenschaffende Institution unseres Kontinents". Die besondere Rolle und positive Bedeutung der Kirchen sollten in einem europäischen Vertragstext "ausdrücklich anerkannt werden", schreiben Kock und Lehmann. Das europäische Verständnis vom Menschen und die Wertbasis der EU seien "wesentlich geprägt durch die Religion, insbesondere durch das Christentum", stellen die beiden Vorsitzenden fest. Die EU solle sich daher in einer Präambel zu ihren religiösen Wurzeln bekennen und darin auch einen Gottesbezug verankern.


 
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