© JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co.  www.jungefreiheit.de    26/02 21. Juni 2002

 
Meldungen

Neue Thomas-Mann-Ausgabe bei S. Fischer

FRANKFURT/MAIN. Der S. Fischer Verlag (Frankfurt/Main) stellt am 23. Juni die ersten Bände seiner großen kommentierten Frankfurter Ausgabe der Werke Thomas Manns vor. Wie der Verlag mitteilte, werden die ersten drei Bände der Edition im Lübecker Buddenbrookhaus präsentiert. Die Edition ist auf 38 Text- und Kommentarbände angelegt und sollte eigentlich schon vom Jahr 2000 an zunächst mit den "Buddenbrooks", einem Essay- und einem Briefe-Band erscheinen. Das Werk des Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers von 1929 erscheint seit rund 100 Jahren bei S. Fischer. Die Edition werde keine historisch-kritische Ausgabe, da die ursprünglichen und bearbeiteten Texte des Schriftstellers nicht so stark voneinander abwichen, teilte der Verlag mit. Dennoch gebe es viele Fehler, die sich über die Jahrzehnte hinweg durch die unterschiedlichsten Ausgaben bis hin zu den Übersetzungen zögen. Hier solle eine kritische Textrevision für Klarheit sorgen. Zu jedem Band gibt es einen gesonderten Kommentar-Band, der allgemein verständlich und doch wissenschaftlich fundiert Erklärungen und Verweise, Quellen und Selbstzeugnisse des Schriftstellers, aber auch Hinweise zur Entstehungs- und Wirkungsgeschichte vermittelt.

 

Buchpreisbindung wird gesetzlich verankert

BERLIN. Die festen Ladenpreise für Bücher werden in Deutschland nun gesetzlich verankert. Der Bundestag hat einstimmig ein Gesetz beschlossen, das die Buchpreisbindung regelt und gegen Bedenken der EU sichert. Bisher wurde die Preisbindung für Bücher zwischen den Verlagen und Buchhändlern freiwillig auf privatrechtlicher Basis geregelt. Mit dem neuen Gesetz, das am 1. Oktober in Kraft treten soll, wird das bisherige Preisbindungssystem abgeschafft. Mit dem Beschluß geht ein jahrelanges Tauziehen um die festen Buchpreise in Deutschland zu Ende. Der Vorsteher des Börsenvereins, Dieter Schormann, sprach von "ganz ganz großer Erleichterung für die gesamte Buchbranche". Die Bundesregierung habe mit dem Gesetz einen "bedeutenden Beitrag zur Sicherung des Bildungs- und Kulturstandorts Deutschland geleistet", sagte Schormann. Das Gesetz sieht vor, daß künftig jeder Verlag einen Endpreis für seine Bücher festlegen muß. An diese Preise sind die Buchhandlungen gebunden. Die Verlage können auf dieser Grundlage besser kalkulieren und das Prinzip der Quersubventionierung beibehalten. Dabei wird der Gewinn durch gut verkäufliche Bücher für die Finanzierung schlecht verkäuflicher Titel genutzt.

 

Katholiken wollen wieder Kirchenschmuck

UTRECHT. Immer mehr Kirchen in den Niederlanden sind bemüht, ihren ursprünglichen Schmuck aus Altären, Bildern, Kerzenleuchtern und Statuen wieder zu erlangen. Die Gläubigen hätten "Heimweh" nach den entfernten Objekten, heißt es in einer neuen Studie, wie die niederländische katholische Bischofskonferenz am 14. Juni in Utrecht mitteilte. Nach der auf dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) beschlossenen Liturgiereform begann in zahllosen Gotteshäusern eine "protestantische" Bilderstürmerei, der vor allem fast sämtliche Hochaltäre und Marienstatuen zum Opfer fielen; in zahlreichen Fällen, auch in Deutschland, war das Denkmalamt die letzte Rettung vor der modernistischen Barbarei.


 
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